Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 2017 im Jahresvergleich gesunken. Dies geht aus dem Verkehrsbericht der Polizeidirektion Leipzig hervor. Mit insgesamt 13.409 Unfällen im Leipziger Stadtgebiet gab es deutlich weniger als im Jahr 2016 (13.758 Unfälle).
Ebenso zurück ging die Zahl der Verletzten von 2165 auf 2061, die der Verkehrstoten sank von 14 auf neun, bei Radfahrern von fünf auf zwei. Jedoch stieg die Anzahl der Unfälle mit mindestens einem Schwerverletzten von 331 auf 393, bei Unfällen mit Radfahrern von 139 auf 163. Die Ergebnisse der jährlichen Berichte werden im Verkehrs- und Tiefbauamt fortlaufend analysiert, Schwerpunkte und Unfallhäufungsstellen herausgearbeitet, um in der Folge notwendige Maßnahmen zu entwickeln. „Dass es in Leipzig 2017 insgesamt weniger Unfälle gab als 2016, ist erfreulich“, kommentierte Leipzigs Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau bei der Vorstellung des Berichtes der Verkehrsunfallkommission und des Verkehrsberichtes 2017 der Polizeidirektion Leipzig.
„Zufrieden können wir allerdings nicht sein – jeder Tote im Verkehr ist einer zu viel und wir sehen ja leider an den ersten Monaten dieses Jahres, dass Aufmerksamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme keine Floskel aus den StVO-Paragraphen sind, sondern buchstäblich über Leben und Tod entscheiden. Wir lassen in unseren Bemühungen nicht nach, den Verkehr in Leipzig sicherer zu machen – dazu gehört aber auch, dass der Bund Abbiegeassistenten in LKW zur Pflicht macht.“ Bewährte Mittel sind die Zusammenarbeit von Verwaltung und Polizei in der Verkehrsunfallkommission sowie die Unterstützung dieser Arbeit durch Verbände und Vereine wie dem Messestadt-Verkehrswacht e. V., dem ADFC und dem ADAC. Auf einer neuen Unterseite Verkehrssicherheit des städtischen Internetangebotes unter www.leipzig.de/verkehrssicherheit berichten wir jetzt auch regelmäßig zu diesem Thema und den Arbeiten zur Verkehrssicherheit.
„Das tatsächliche Verkehrsunfallaufkommen kann aufgrund der Dunkelziffer in den Bereichen der nicht angezeigten Unfälle und Selbsteinigungen nicht beziffert werden“, erläutert Polizeidirektor Frank Gurke, Leiter des Referats Einsatz und Verkehr der Polizeidirektion Leipzig. „Zu Auswertungszwecken stellen sich die Daten zu Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden deutlich repräsentativer dar und sollten daher Grundlage der Bewertung sein. Daneben verdeutlicht der jährlich aus Verkehrsunfällen resultierende volkswirtschaftliche Schaden den Stellenwert der Arbeit der Verkehrsunfallkommission in der Stadt Leipzig. Etwa 160 Mio. Euro Schaden pro Jahr sind Antrieb, die drei Säulen der Verkehrssicherheitsarbeit – Ingenieurswesen, Verkehrsüberwachung und Öffentlichkeitsarbeit – als verzahntes Handeln weiter zu forcieren.“ 2017 waren insgesamt 1171 Fahrradfahrer an Unfällen beteiligt, was, obwohl der Radverkehr weiterhin zunimmt, einen Rückgang um 7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016 bedeutet (1262 Unfallbeteiligte).
Die Zunahme des Radverkehrs spiegelt sich allerdings auch darin wider, dass die Gesamtzahl der Unfälle mit leichten Personenschäden zwar ab-, die mit schweren Personenschäden aber zugenommen hat, da Radfahrer insbesondere bei Kollisionen mit Kraftfahrzeugen deutlich gefährdeter sind. Daher sieht die Kommission weiterhin deutlichen Handlungsbedarf bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit. PM
Weitere Infos: www.leipzig.de/verkehrssicherheit