Leipzig. Der Statistische Quartalsbericht I / 2020 nimmt neben den gängigen Kennzahlen zu Leipzig unter anderem auch die Bevölkerungsprognose des Freistaates in den Blick. Demnach wird Leipzig entgegen des sächsischen Trends weiter wachsen. Das Statistische Landesamt prognostiziert in den kommenden 15 Jahren für den gesamten Freistaat einen deutlichen Einwohnerrückgang und zunehmende demografische Alterung. Im Basisjahr der Berechnung 2018 lebten rund 4,08 Millionen Menschen im Freistaat. Bis 2035 rechnen die Statistiker mit einem Rückgang auf 3,95 beziehungsweise sogar
3,81 Millionen Menschen. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren steigt im Prognosezeitraum um 100.000 Menschen. Leipzig hingegen wächst im gleichen Zeitraum um 93.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf insgesamt rund 681.000, das Durchschnittsalter in der Stadt wird – je nach Variantenschätzung – sogar leicht sinken oder gleichbleiben. Ein weiterer Aufsatz befasst sich mit der Methodik der Kommunalen Bürgerumfrage 2019. Hier wurden die aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger größten Problemfelder der Stadt erhoben – mittels zwei unterschiedlicher Erhebungsinstrumente: Ein Teil der Befragten konnte über eine offene Abfrage selbst Probleme in Stichpunkten benennen, ein anderer Teil konnte vorgegebene Antwortmöglichkeiten ankreuzen.
Wie in der zweiten Variante wurde die Abfrage seit dem Jahr 2003 praktiziert. Im direkten Vergleich ergab sich nun, dass das Instrument fast keinen Einfluss auf die Rangfolge der benannten Probleme hat. Die Themen Verkehr, Kriminalität und Sicherheit sowie Wohnen wurden jeweils von der Mehrheit der Befragten als die drängendsten angesehen. Lediglich die prozentuale Verteilung wurde durch das Instrument beeinflusst. Die Statistiker haben zudem untersucht, wer bei der Oberbürgermeisterwahl 2020 wählen ging – und wer nicht. Demnach sind Rentnerinnen und Rentner entsprechend ihres Bevölkerungsanteils leicht unterrepräsentiert.
Akademiker sowie Menschen mit höherem Einkommen machten zudem häufiger von ihrem Wahlrecht Gebrauch als Menschen ohne akademischen Abschluss beziehungsweise mit niedrigerem Einkommen. Letzteres ist keine Leipziger Besonderheit, sondern auch ein etablierter Befund der Wahlforschung. Der Quartalsbericht zeigt zudem, dass die Zahl der in Leipzig gemeldeten Kraftfahrzeuge Ende 2019 mit 263.600 einen neuen Höchststand erreicht hat, die Zahl lag um 2.759 (1,2 Prozent) höher als noch im Vorjahr. Der Anteil Diesel-PKW bleibt mit einem Anteil von 25 Prozent relativ konstant, Kraftfahrzeuge mit Ottomotor machen etwa 72 Prozent aus.
Die räumliche Verteilung der Autos über die Ortsteile zeigt, dass die Anzahl privater Autos pro 1.000 Einwohner über 18 Jahre zum Stadtrand hin zunimmt. In Baalsdorf lag diese Zahl am höchsten, bei 690, in Plaußig-Portitz bei 683, in Althen-Kleinpösna bei 680 und in Seehausen bei 672. Die wenigsten Privat-PKW pro 1.000 Einwohner gab es in Volkmarsdorf (201), Zentrum-Südost (210) und Neustadt-Neuschönefeld (219).
Der Bericht steht online zum Download bereit unter: www.leipzig.de/statistik