Er will etwas an den Nachwuchs zurückgeben: Olympiastarter David Thomasberger sorgte bei Nachwuchsschwimmer Daniel Severjuk für strahlende Augen. Foto: Thomas Rohmberger

Leipzig. „Mit dem Sportgymnasium hat bei mir damals alles angefangen“, erinnert sich der Deutsche Rekordhalter und Olympia-Schwimmer David Thomasberger. Er wird etwas sentimental, als er in die Augen der zu ihm aufschauenden Viertklässler blickt: „Früher hab ich staunend zu Olympioniken hochgeschaut und heute stehe ich hier und darf selbst das Vorbild sein – schon verrückt.“ Und er übergibt Daniel, einem der zukünftigen Sportgymnasiasten, einen Geschenkbeutel.

Es sind die kleinen Gesten, die auch David Thomasberger vor 16 Jahren zum Leistungssport geführt haben. Ein Foto mit Weltrekordhalter Paul Biedermann beim Sommerfest im Freibad hält er bis heute in Ehren. Neben den Jubelbildern nach großen sportlichen Erfolgen sind es solche Szenen, die dem Sport erst seine Farbe geben. Deshalb haben sich die drei Olympia-Schwimmer Marie Pietruschka, Marek Ulrich und David Thomasberger eine Begegnung mit der nächsten Schwimm-Generation nicht entgehen lassen.

Das Trio möchte etwas zurückgeben

Es waren insgesamt zehn Nachwuchs-Talente wie Daniel, die sich zum Abschluss der Saison zusammen mit ihren Eltern im Sportbad an der Elster versammelten, um von ihren Trainern feierlich an die Sportschule entlassen zu werden. Gespannt lauschten sie dem Moderator, der die zukünftigen Schwimm-Asse nacheinander nach vorn rief. Dort wurden sie mit kleinen Präsenten von den Olympioniken in Empfang genommen. Was für ein Moment: Man kann es dem Strahlen von Daniel genau entnehmen, was für eine Bedeutung dieser Augenblick hat.

Das war auch die Idee des Schwimm-Trios: Etwas zurückgeben an eine Generation von Schwimmern, die ihre Schwimmhalle lange Zeit lediglich von außen zu Gesicht bekommen durfte und trotzdem den Weg auf die sportlichste Schulbank Leipzigs wagt. Es sind heitere und Hoffnung spendende Szenen einer neuen Generation von Sportlern, die nun endlich wieder live mit ihren Vorbildern auf Tuchfühlung gehen können. Und wer weiß, vielleicht stehen sie schon bald wieder neben den „Großen“. Nur dass sie dann keine Autogrammkarte in der Hand halten, sondern eine Wettkampfbrille.

Wie dies funktionieren kann mit dem Weg an die Spitze, zeigt Timo Sorgius, Youngster der Schwimm-Startgemeinschaft Leipzig: Der 18-Jährige wird in diesem Jahr sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft feiern! Dem deutschen Aufgebot für die Schwimm-Europameisterschaften in Rom gehört neben dem mehrfachen Nationalschwimmer Marek Ulrich erstmals auch der Youngster an.

Aus gutem Grund: Im Juni hatte sich Tim Sorgius mit starken Auftritten bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin für die Europameisterschaften und damit sein Debüt in der Nationalmannschaft der Erwachsenen empfohlen. Unter anderem verteidigte er seinen Titel über die 200m Freistil und gewann Silber über die 100m Freistil. In den zurückliegenden Wochen hat sich Timo Sorgius gemeinsam mit dem Nationalteam (und damit auch Marek Ulrich, der bereits im April nominiert worden war) im Vorbereitungscamp fit gemacht für diesen internationalen Wettkampf. Ach ja: Mit David Thomasberger sollte eigentlich noch ein weiterer SSG-Schwimmer bei der EM in Rom auf den Block steigen, doch er musste – aus gesundheitlichen Gründen – passen.

Louis Schubert stark bei den Junioren

Marek Ulrich und Timo Sorgius sind nicht die einzigen Schwimmer, die Leipzig in dieser Saison auf internationaler Bühne vertreten. Den Auftakt hatte zu Beginn des Monats Louis Schubert gemacht, der bei den Junioren-Europameisterschaften in Rumänien über die 200m Schmetterling ins Finale einzog und auf dem Weg dahin in 1:59,76 Minuten erstmals die magische Zwei-Minuten-Marke durchbrechen konnte. Zudem gehört Sascha Macht zum deutschen Team für das am Sonntag beginnende European Youth Olympic Festival.

Die Schwimm-Wettbewerbe der Europameisterschaften finden vom 11. bis 17. August statt.

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