Der neue virtuelle Rundgang im Schloss Colditz wird von den Besuchern gut angenommen. Foto: Sylvio Dittrich
Der neue virtuelle Rundgang im Schloss Colditz wird von den Besuchern gut angenommen. Foto: Sylvio Dittrich

Seit 17. April gibt es im Schlossmuseum Colditz einen neuen virtuellen Rundgang. Mit Tablet, erweitertem Fluchtmuseum und Erlebnisstationen ist der Lost Place seitdem wieder lebendig. Die Verantwortlichen blicken zufrieden auf die erste Saison. 20 000 Besucher kamen seit Mitte April ins Museum von Schloss Colditz. Die erste Saison nach dem großen Neustart geht damit erfolgreich zu Ende. Schon wenige Tage nach der Eröffnung wurde die Technik aufgerüstet und fast 100 HistoPads nachbestellt, so groß war der Ansturm.

Neuer Rundgang zeigt Fluchtgeschichten mit dem HistoPad

Der neu gestaltete Rundgang, die spannenden Fluchtgeschichten und der Charme des Schlosses lockten zu zwei Drittel Gäste aus Deutschland an. Ausländische Besucherinnen und Besucher kamen überwiegend aus Großbritannien (25 Prozent), den Niederlanden (6 Prozent), Tschechien, Polen und Frankreich. Über 80 Gruppen unter anderem aus Dänemark oder sogar aus Australien entdeckten die Vergangenheit des Renaissanceschlosses.

Museologin und Kuratorin Regina Thiede zeigt die Funktionsweise des Tablet-Guide „HistoPad“ in den neu zugänglichen Schlossräumen. Foto: Thomas Kube
Museologin und Kuratorin Regina Thiede zeigt die Funktionsweise des Tablet-Guide „HistoPad“ in den neu zugänglichen Schlossräumen. Foto: Thomas Kube

Oftmals wurden Führungen von Schulklassen weiterführender Schulen oder im Rahmen von Firmenausflügen gebucht. Englische Besucher nutzten häufig ergänzend zum HistoPad-Rundgang die fünfmal pro Woche angebotene „Extended Tour“, die auch die Fluchtorte außerhalb des Museums zeigt. Durchschnittlich blieben Gäste mehr als zwei Stunden im Schloss.

Sitzplätze im Museum wurden verdoppelt

Fazit der Besucher: 4,8 von 5 möglichen Sternen für das Erlebnis und der Tripadvisor Travellers´ Choice Award 2024. Um der langen Verweildauer der Besucher Rechnung zu tragen, wurden bereits mehr Sitzgelegenheiten geschaffen. Die Sitzplätze im Museum wurden verdoppelt. Zusätzliche Bänke für den Schlosshof sind bestellt. Optimiert wurde auch die Beschilderung im verwinkelten Schloss. Am meisten fasziniert nach wie vor der „Colditz Glider“. Das von Gefangenen selbstgebaute Segelflugzeug, das zur Flucht verhelfen sollte, ist als Nachbau auf dem Dachboden zu finden.

Ab 1. Dezember ist die erste Saison zu Ende. Das Museum öffnet dann nur noch bei Gruppenanfragen. Eigentlich sollte schon nach dem ersten Novemberwochenende Schluss sein. Es kommen aber gerade so viele Besucher und gab so viele Gruppenanfragen, dass spontan entschieden wurde, noch den ganzen November zu öffnen.

„In der Winterpause lassen wir die vergangenen Monate Revue passieren und werten mit dem Team aus, was gut lief und was noch verbessert werden kann“, so Geschäftsstellenleiterin Nancy Baumert. Auch die Planung für das Jahr 2025 läuft schon auf Hochtouren. Bereits entschieden ist die Anpassung der Öffnungszeiten: „Die Nachfrage, besonders von Gruppen, ist so groß, dass wir ab 2025 unsere Öffnungszeiten erweitert haben. Wir verzichten auf den Ruhetag und haben von April bis Oktober täglich geöffnet. Im März und November haben wir zusätzlich an fünf Tagen die Woche auf“, begründet Schlossleiter Peter Knierriem.

80. Jahrestag der Befreiung steht an

Mit dem 80. Jahrestag der Befreiung von Schloss Colditz steht 2025 ein wichtiges Jubiläum an. Am 16. April 2025 finden besondere Aktionen statt. Aber auch das restliche Jahr wird geplant. Es soll neue Sonderführungen hinter verschlossene Türen, Angebote für Familien und ein spezielles Ferienprogramm geben. Außerdem ist ein Buch geplant, das sich hauptsächlich den niederländischen Gefangenen und deren Fluchtversuchen widmet.

Noch bis 30. November ist das Museum geöffnet: Mittwoch bis Sonntag: 10 bis 16 Uhr. www.schloss-colditz.de

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