Nur noch ein Gebäudegerippe ist das frühere Technische Rathaus in der Prager Straße. Die Stadt Leipzig hat das Grundstück soeben von der Adler Group übernommen. Foto: Jens Rometsch
Nur noch ein Gebäudegerippe ist das frühere Technische Rathaus in der Prager Straße. Die Stadt Leipzig hat das Grundstück soeben von der Adler Group übernommen. Foto: Jens Rometsch

Im alten Technischen Rathaus in der Prager Straße soll wieder ein Verwaltungszentrum entstehen: Nach Angaben der Leipziger Stadtverwaltung soll bis Herbst 2025 die entsprechende Planung stehen. Parallel dazu muss der Abriss des entkernten Baukörpers zunächst geplant und europaweit ausgeschrieben werden – deshalb ist auch nicht damit zu rechnen, dass dieser Abriss vor dem Ende des Jahres 2025 tatsächlich beginnen wird.

„Baustelle steht seit rund vier Jahren still“

Die Kaufentscheidung begründet Baubürgermeister Thomas Dienberg noch einmal bei einem Baustellenrundgang: „Die Baustelle steht seit rund vier Jahren still. Bezahlbare Mietwohnungen sind in dem Gebäude auf absehbare Zeit selbst mit hohen Zuschüssen durch uns nicht realisierbar.“ Als Verwaltungsstandort hat das Areal – in Verbindung mit einem bisher ungenutzten, angrenzenden städtischen Flurstück – jedoch großes Potenzial.

Problemstellen im Stahlbetonskelett

Das verbliebene Stahlbetonskelett des früheren VEB Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma birgt jedoch auch Unbekanntes und einige Problemstellen: So fehlen beispielsweise Prüfberichte für den knapp 50 Jahre alten Beton. Hierfür nachträglich eine Zulassung zu bekommen, könnte Jahre dauern. Die Treppenhäuser und Aufzugsschächte sind für heutige Verhältnisse zu klein, die Geschosshöhen zu niedrig und die Decken sind nicht für die vorgesehen Lasten ausgelegt. „Der Erhalt der grauen Energie wäre daher unverhältnismäßig aufwändig und teuer gewesen, weshalb wir uns für den Abriss entschieden haben“, erklärt Thomas Dienberg weiter.

Als so genannte graue Energie wird unter anderem die Energiemenge bezeichnet, die nötig ist, ein Gebäude zu errichten. Zur Bilanz gehört aber auch die Energie, die für den Rückbau und die Entsorgung aufgewendet wird.

Zentral gelegen und gut erreichbar

In unmittelbarer Nähe zum Sozialamt und dem technischen Dienstleister Lecos soll künftig ein modernes Verwaltungszentrum als zentral gelegener und gut erreichbarer Anlaufpunkt für die Bürgerinnen und Bürger entstehen. Unter anderem die planenden und bauenden Ämter sollen dort untergebracht werden.

Der Leipziger Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning sagt zu diesem Vorhaben: „Das Verhältnis von städtischen Immobilien und Mietobjekten soll perspektivisch umgekehrt werden, um nachhaltiger zu wirtschaften. Als Personaldezernent ist es mir außerdem besonders wichtig, dass wir unseren Beschäftigten ein gesundes und modernes Arbeitsumfeld schaffen werden.“ red.

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