WURZEN/OELZSCHAU. Zwischen der Großen Kreisstadt Wurzen und dem Röthaer Ortsteil Oelzschau liegen einige Kilometer. Das Verbindende zwischen beiden Orten ist ein Tierheim mit engagierten Mitarbeitern.
Deutlich verjüngt hat sich der Vorstand vom Tierschutzverein Leipziger Land, der Trägerverein des Tierheims Oelzschau, zu Jahresbeginn an die Arbeit gemacht. Die 21-jährige Saskia Weber hat mit dem 1. Januar den Vereinsvorsitz von der langjährigen Vorstandsvorsitzenden Elvira Henkel übernommen, und an ihrer Seite im Vorstand lenken einige weitere neue Gesichter seit nunmehr rund siebeneinhalb Monaten die Geschicke des Tierschutzvereins.
Viele Ehrenamtliche
Die Probleme indes sind weitgehend gleich geblieben. So hat das Tierheim Oelzschau mit Unterstützung vieler Ehrenamtlicher in den vergangenen Wochen wieder eine Vielzahl weniger Tage bis einiger Wochen alter mutterloser Katzenwelpen respektive wild lebende Katzenmütter mit ihren Kitten aufgenommen und versorgt. „Oft müssen die Kleinen dabei aller paar Stunden mit der Flasche gefüttert werden, welche Aufgabe insbesondere in den ersten Lebenswochen nur auf ehrenamtlicher Basis von unseren Vereinsmitgliedern geleistet werden kann“, berichtet Saskia Weber.
Erschwerend hinzu komme, dass Fundkatzen nicht selten krank seien und von Fall zu Fall lange behandelt werden müssten, ehe sie in ein neues Zuhause vermittelt werden können. „Leider gibt es nach wie vor noch keine Kastrationspflicht für Katzen, weshalb wir an alle Halter appellieren, ihre frei lebenden Katzen und Kater kastrieren zu lassen, weil sich nur auf diesem Weg die ungewollte Vermehrung und das damit verbundenes Leid für die Tiere dauerhaft unterbinden lassen“, so die neue Tierschutzvereins-Vorsitzende, die ankündigt, dass das Tierheim Oelzschau und der Verein auch unter dem neuen Vorstand den europäischen Auslands-tierschutz unterstützen wird und dass ferner die enge Zusammenarbeit mit dem Verein Tierhilfe Hoffnung und dessen rumänischem Tierheim in Smeura Bestand haben werde.
Auch im Wurzener Tierheim steht und fällt der Erfolg der Arbeit mit dem Ehrenamt und dem Engagement der Unterstützer. Gänzlich ohne hauptamtliche Mitarbeiter ist die Arbeit gleichwohl nicht mehr zu bewerkstelligen. Umso größer ist bei der Vorsitzenden des Tierschutzvereins „Ein Herz für Tiere“, Kristina Schmitt, die Erleichterung darüber, seit Mitte März mit Anja Methner eine neue Tierheim-Leiterin an der Seite zu haben. Die Monate zuvor, die auf den Ausfall der ehrenamtlichen Interims-Leiterin Uschi Zierkenbach und deren Stellvertreterin folgten, haben im Trauschkenweg 100 viele Nerven gekostet. „Es kommt einem Wunder gleich, dass wir diese Zeit überstanden haben“, so Schmitt, die mittlerweile wieder etwas entspannter in die Zukunft schauen kann, seitdem der zwischenzeitlich verhängte Aufnahmestopp für Tiere aus dem privaten Bereich wieder aufgehoben worden ist.
Während diese Stelle den Verein finanziell nicht belasten würde, muss er demgegenüber das Gehalt für die neue Tierheimleiterin zu 100 Prozent selbst erwirtschaften. Ein Kraftakt, wie Kristina Schmitt einräumt. „Aber auf ehrenamtlicher Basis ist diese Aufgabe nicht mehr zu bewältigen“, so die 64-Jährige, die dem 50 bis 60 Mitglieder zählenden Verein seit 2015 vorsitzt. Und für diesen laut eigener Aussage fast rund um die Uhr im Einsatz ist.