Für den Umbau von Ute Friedrichs Auto werden aktuell Spenden gesammelt. Foto: Sven Bartsch
Für den Umbau von Ute Friedrichs Auto werden aktuell Spenden gesammelt. Foto: Sven Bartsch

Es passierte im Jahr 1999 als Ute Friedrich, heute 57 Jahre, aus Jahnatal, Ortsteil Zunschwitz zu Fuß unterwegs war und plötzlich in einer Bordsteinsenke umknickte. Hierbei zog sie sich einen Innen- und Außenbandriss sowie eine Absplitterung des Knochens im linken Fuß/Knöchel zu. Dieser im ersten Augenblick eher „banale“ Unfall stellte sich als absolut lebensverändernd dar und nichts war mehr wie vorher.

Ute Friedrich hat sich vielen Behandlungen unterzogen und hatte über Monate hinweg Krankenhausaufenthalte, doch nichts half. Die Verletzung wollte einfach nicht besser werden. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer und die Entzündung breitete sich aus. Umso mehr man versucht hat mit Behandlungen die Entzündung einzudämmen, umso schlimmer wurde es.

Diagnose Morbus Sudeck

Doch eines Tages stand dann plötzlich eine Diagnose im Raum – Morbus Sudeck – eine Erkrankung, die bis zum damaligen Zeitpunkt noch recht unbekannt war. Zum Leid von Ute Friedrich, denn in dieser ganzen Zeit musste sie sehr starke Schmerzen ertragen und mit ansehen, wie diese Erkrankung über Jahre hinweg den Fuß und auch den Unterschenkel vereinnahmt hatte und immer weiter wütete. Ute Friedrich hat stets gekämpft und gehofft, dass dieser Albtraum endlich ein Ende hat und alles gut wird. Aber es wurde nichts gut. Diese sehr schmerz- und qualvolle Erkrankung entwickelt sich meist nach einer Verletzung oder Operation und ist gleichbedeutend mit dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS).

Dass CPRS ist eine der schwerwiegendsten Schmerzerkrankungen. Dabei reagiert der Körper mit einer massiven Entzündungsreaktion, ohne dass eine Infektion vorliegt. Die Betroffenen, so auch Ute Friedrich, leiden unter Durchblutungsstörungen, Schwellungen, massiven Schmerzen und Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen und die Funktion sowie die Beweglichkeit der betroffenen Gliedmaßen sind gravierend gestört bis hin zum schmerz- und störungsbedingtem völligen Funktionsverlust.

Massiver Leidensweg

Es kann praktisch jeden treffen. Umso eher diese Diagnose gestellt und mit der richtigen Behandlung begonnen wird, desto aussichtsvoller ist die Prognose. (Quelle: gelenk-klinik.de und schoen-klinik.de). Niemand rechnet damit, dass sich aus einem doch recht „banalen“ Unfall ein solch massiver Leidensweg entwickelt.

Da es über die ganzen Jahre, seit Unfalleintritt, trotz mehrerer Eingriffe nicht besser wurde und die Entzündung weiter fortschritt, musste sich Ute Friedrich 2010 dann einer Amputation des linken Unterschenkels unterziehen. Die Hoffnung, dass es nach dieser Amputation endlich besser wird, gab Ute Friedrich in dieser sehr schweren Zeit Kraft. Doch diese Hoffnung war leider vergebens.

Ute Friedrich in ihrem Rollstuhl. Foto: privat
Ute Friedrich in ihrem Rollstuhl. Foto: privat

Es wollte einfach nicht besser werden. Ute Friedrich musste sich dann wieder mehreren Eingriffen aussetzen, doch auch das half alles nichts und Ute Friedrich musste sich 2011 einer weiteren Amputation unterziehen. Hier wurde dann noch das Knie bis zum Oberschenkel abgenommen.

Zurück ins Leben gekämpft

Sie hat sich dann aber zurück ins Leben gekämpft und konnte mit Gehhilfen ihren Alltag irgendwie bewältigen. Doch dann musste sie 2021 an der Hüfte operiert werden und da ihr rechtes Knie des gesunden Beines seit der Amputation einer großen einseitigen Belastung ausgesetzt war, konnte sie seitdem keine Gehhilfen mehr verwenden. Zudem ist ihr Stumpf bis heute nicht prothesenfähig und macht die gesamte Situation sehr schwer. Seither ist sie auf ständige Unterstützung Dritter angewiesen.

Aufgrund dessen, dass sie eben keine Gehhilfen mehr nutzen kann und auch keine Beinprothese möglich ist, ist ihre Mobilität sehr stark eingeschränkt. Ute Friedrich ist stets, z. B. beim Ein- und Ausladen des Rollstuhls auf Hilfe angewiesen. Auch viele andere Situationen sind nur mit Hilfe Dritter zu bewältigen. Es braucht hilfsbereite Menschen!

Behindertengerechter Autoumbau ist nötig

Genau aus diesem Grund benötigt sie so dringend den behindertengerechten Autoumbau und Denise Pönitz hilft ihr dabei. „Durch meine Arbeit bei der Gemeindeverwaltung Jahnatal bin ich mit Ute über ihre Vereinsarbeit im Frauenverein Zschaitz in Kontakt gekommen und habe von dieser unfassbaren Geschichte erfahren und mich seither gefragt, wie man Ute am besten helfen kann und somit ihren sehnlichsten Wunsch, wieder selbstbestimmt mobil zu sein und somit wieder Hoffnung zu schöpfen, zu erfüllen.“

Denise Pönitz hat eine Spendenaktion für Ute Friedrich ins Leben gerufen. Über die Spendenplattform GoFundMe können Menschen, welche ihr helfen möchten, den behindertengerechten Autoumbau zu realisieren, direkt spenden. Es sind bereits über 2900 Euro an Spenden eingegangen. Doch bis zum Spendenziel von ca. 19000 Euro ist es noch ein langer Weg.

Gemeinde unterstützt Spendensammlung

Eine wichtige Unterstützung erfährt die Aktion auch durch die Gemeinde Jahnatal, die ein Spendenkonto eingerichtet hat und für alle Zuwendungen auf Wunsch einen Spendenbeleg ausstellen wird. Damit wird vor allem das besondere, ehrenamtliche Engagement von Ute Friedrich wertgeschätzt, die seit vielen Jahren als Vorsitzende die Geschicke des Frauenverein Zschaitz e. V. leitet und darüber hinaus die Bibliothek in Ottewig betreut.„Jeder Euro zählt“, sagt Denise Pönitz red

Gespendet werden kann direkt auf das Gemeindekonto der Gemeinde Jahnatal: Sparkasse Ostrau IBAN: DE43 8605 5462 0036 9500 01 Verwendungszweck: Spendenaktion Frau Friedrich plus Name und Anschrift des Spenders Die Angabe Ihres Namens und Anschrift ist wichtig, damit eine Spendenquittung ausgestellt werden kann

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