Mit einer Kunst- und Geschichtsausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK) macht die BSG Chemie ihrem Alfred-Kunze-Sportpark ein ganz besonderes nachträgliches Geschenk zum 100. Jubiläum – hier wird sie von MdbK-Direktor Stefan Weppelmann und Co-Kurator Alexander Mennicke eröffnet. Foto: Christian Modla

Region. Es schwebte, das Damoklesschwert, lange Zeit, genau genommen seit Herbst letzten Jahres: Was wird passieren mit der laufenden Saison in der Regionalliga Nordost? Wird es in Corona-Zeiten eine wie auch immer geartete Chance geben, diese noch einigermaßen regulär über die Bühne zu bringen? Nun, jetzt ist es niedergefahren, das Damoklesschwert: Wenn auch ein wenig verklauseliert verkündete der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) am Mittwochabend, dass ein Saisonabbruch ansteht.

Es war mal wieder Zeit für eine Videokonferenz – mit dabei die Vereine der Regionalliga Nordost. Und das Thema war bestens bekannt – wie weiter mit dieser Spielzeit 2020/2021, in der seit Anfang November letzten Jahres nicht mehr gespielt wird? In den vergangenen Wochen hatte es nicht an Initiativen gefehlt, diesen aktuellen Zustand zu verändern, aber all diese Vorstöße hatten ein Ergebnis – sie wurden abgelehnt oder versandeten ergebnislos. Der geneigte Fußball-Fan blickte derweil auf den Kalender und runzelte die Stirn: Die Zahl der Spieltage, die noch auf der Agenda standen (der Cut kam am 13. Spieltag – es war also nicht mal die Hinrunde absolviert und obendrein waren diverse Nachholer auch noch auf dem Programm), wurde nicht kleiner, während der Zeitraum, in dem noch gespielt werden konnte, kleiner und kleiner wurde. Nachdem auch die Option eines Neustarts am Osterwochenende endgültig vom Tisch war, lag eigentlich auf der Hand, über was da am Mittwoch gesprochen wurde: Über den Abbruch der Saison …

Und offenbar gab es da eine Einigung – in einer NOFV-Mitteilung heißt es: „Nach rund zweistündiger Beratung haben die Vereine empfohlen, den Spielbetrieb 2020/2021 weiterhin ruhen zu lassen und den Spielausschuss einstimmig gebeten, einen Antrag an das Präsidium des NOFV zu stellen, in dem die Beendigung der Saison festgelegt wird.“ Womit nunmehr das große Rechnen beginnen dürfte – wie kann man bei einer ziemlich unklaren Ausgangslage in Sachen Daten eine Auf- und Abstiegsregelung treffen? Gut, ganz oben steht Viktoria Berlin und dies mit sattem Vorsprung, aber wie sieht das mit den Absteigern aus? Welche Auswirkungen hat dies auf die Oberligen? Deshalb heißt es auch fortführend: „Der Spielausschuss wird sich umgehend mit allen offenen Fragen, so auch dem Auf- und Abstieg für die Herren-Spielklassen des NOFV beschäftigen. Zudem soll zeitnah eine Beratung mit den Vereinen der NOFV-Oberliga durchgeführt werden.“ Ach ja – die nächste NOFV-Präsidiumssitzung findet am 16. April statt, dann ist mit einer offiziellen Bestätigung des Saisonabbruchs zu rechnen.

Eine echte Überraschung ist dies alles wie gesagt nicht unbedingt – deshalb liegt auch bei den beiden Leipziger Regionalligisten schon seit einiger Zeit eher der Fokus auf die kommende Spielzeit. Stichwort Kaderplanung – die wurde etwa in Probstheida beim 1. FC Lok Leipzig vorangetrieben mit den Vertragsverlängerungen von Keeper Jannes Tasche und Innenverteidiger David Urban. Ähnliche Meldungen kommen auch aus dem Leutzscher Holz von der BSG Chemie Leipzig: Hier konnte man mit dem Leistungsträger Alexander Bury ebenso verlängern wie mit dem Abwehrtalent Tom Müller.

Abseits des grünen Rasens machte man aus „chemischer“ Sicht noch mit einer weiteren Aktion aufmerksam: Als nachträgliches Geschenk zum 100. Vereinsjubiläum wurde unter der Woche die Ausstellung „Im Flutlicht – Historische Fotografien und zeitgenössische Kunst“ im Museum der bildenden Künste eröffnet. Neben einem Ausstellungsteil zur Geschichte des Stadions mit Fotografien aus dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig warten über 50 zeitgenössische Werke aller Couleur darauf, entdeckt und später in einer Kunstauktion erworben zu werden. Der Erlös aus der Versteigerung kommt beispielsweise der Aktion „Flutlicht für Leutzsch“ zugute, mit der die BSG Chemie Leipzig für eine eigene Flutlichtanlage sammelt. PM/J. Wagner

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