Regine Möbius wurde von Werner David, dem Leipziger Satirezeichner und Karikaturisten, mit ihrem Porträt überrascht. Foto: T. T.

Großer Bahnhof im letzten Salon am Donnerstag vor der Sommerpause. Im Mittelpunkt: Regine Möbius, Kulturpolitikerin, Autorin, Literaturvermittlerin. Tage zuvor beging sie ihren 75. Geburtstag.

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, war aus Berlin gekommen, um ihr für ihre unermüdliche Arbeit als Vizepräsidentin zu danken. Er betonte, dass er ihre Klugheit und Offenheit sehr schätze, erzählte, wie sie beide – er als „Wessi“ und sie als „Ossi“ – zueinander fanden, voneinander lernten und wie wichtig Regines Stimme im Kulturrat sei.

Auch die Augsburgerin Eva Leipprand, Vorsitzende des  Verbandes deutscher Schriftsteller (VS), hatte für ihre stellvertretende Bundesvorsitzende, deren großes Engagement viele liebe Worte parat. Ebenso wie Susanne Metz, Leiterin von Leipzigs Städtischen Bibliotheken. Steffen Birnbaum, der mit Regine seit Jahren den Leipziger Literarischen Herbst gestaltete, sieht in ihr ein Vorbild vor allem deshalb, wie souverän sie ihr umfangreiches gesellschaftliches Wirken meistert, ohne dabei die Familie außer Acht zu lassen.

Grund für Moderator Dr. Bernd Landmann, da ein bisschen tiefer zu „bohren“. Und so erfuhren die knapp 80 Zuhörer, wie Regine, die Chemielaborantin, ihren Günter kennenlernte, ihn, der 1959 in der Schweiz im Kanuslalom im Team einen Weltmeistertitel holte, Chemie studierte, promovierte, warum der Gardasee und der Balaton Lieblings-Urlaubsorte sind, dass Regine jeden Morgen in einem Schwimmbad ihre Runden dreht, dass sie und ihr Mann stolz sind auf die zwei Töchter – eine ist Schuldirektorin, die andere Geschäftsführerin, auf die drei Enkel, dass Warmherzigkeit zu den Familientrümpfen gehört …

2019 wird Regine ihre Ämter im Kulturrat und im Schriftstellerverband abgeben, was nicht heißt, dass sie sich zur Ruhe setzt. Seit 30 Jahren leitet sie eine Schreibwerkstatt. „Das macht viel Spaß“, sagt sie. Auch wartet der Vorsitz im Arbeitskreis Gesellschaftliche Gruppen der Stiftung „Haus der Geschichte“ auf sie. Ebenso wie die Veranstaltungsreihe „Buchmesse schmeckt“. Das von ihr verfasste Buch „Wortmacht und Machtwort – der politische Loest“ will sie erweitern und auch noch Französisch lernen.

Traudel Thalheim

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here