Wenn die Gruppe 69 zum Oldietreffen ins Bürgerhaus lädt, ist das längst mehr als nur ein Konzert. Es ist ein emotionales Wiedersehen, ein musikalischer Höhepunkt und ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Muldenstadt. Am vergangenen Samstag war es wieder so weit – und das ganz besondere Konzert war diesmal zugleich eine kleine Abschiedspremiere.
Veranstalter Helmut Fahrner, selbst Bassist und Schlagzeuger, organisiert das Oldietreffen mit Herzblut. „Es war mein Baby, das 2004 geboren wurde“, sagt er über die Wiederaufnahme der Konzerte nach über 30 Jahren. Die Nachfrage war von Beginn an so groß, dass sich schnell zwei Termine im Jahr etabliert haben – ein echter Publikumsliebling war geboren.
Gruppe 69 ist Kult in Eilenburg
Die Gruppe 69 ist Kult in Eilenburg. Ihr erster Auftritt datiert auf den 5. April 1969 in der damaligen Stadthalle – auf den Tag genau 56 Jahre später standen die Rock ’n’ Roller nun erneut auf der Bühne, heute im Bürgerhaus. „Damals war es gar nicht so einfach, einen Namen zu finden“, erinnert sich Gründungsmitglied Jost Morgenroth. „Also haben wir uns einfach für unser Gründungsjahr entschieden.“

Veranstalter Helmut Fahrner, selbst Bassist und Schlagzeuger, organisiert das Oldietreffen mit Herzblut.
Foto: Anke Herold
Von den einst fünf jungen Musikern stehen heute noch immer drei auf der Bühne – eine Seltenheit, die das Publikum zu schätzen weiß. Neben der Gruppe 69 gehörten auch diesmal wieder die befreundeten Musiker von Charlie`s Crew aus Magdeburg dazu und auch die Thüringer New Memory Band, die sich allerdings mit diesem Konzert vom Oldietreffen verabschiedete.
14 Musiker der drei Bands gemeinsam auf der Bühne
Gleich zu Beginn standen die 14 Musiker der drei Bands gemeinsam auf der Bühne – ein emotionaler und musikalischer Höhepunkt zugleich. Drei Schlagzeuger, drei Bassisten, fünf Gitarristen, zwei Keyboarder und sechs Leadsänger sorgten für einen wahren Ohrenschmaus. Die Setlist reichte von den Rolling Stones über Eric Clapton bis zu den Beatles und CCR – Klassiker, die das Publikum vom ersten Song an bis zum letzten Stück und bis weit nach Mitternacht auf die Tanzfläche lockten.
„Es ist einfach eine Veranstaltung, die es so kein zweites Mal gibt“, bringt es Morgenroth auf den Punkt. „Solange die Leute Interesse haben, machen wir weiter“, lässt Fahrner wissen. Und das ganz ohne Werbung – denn das Stammpublikum weiß längst, wann es wieder Zeit ist für Rock ’n’ Roll, Nostalgie und ein Stück gelebter Musikgeschichte.
Ein Abend, der nicht nur musikalisch, sondern auch emotional nachhallte – und auf den sich schon jetzt alle beim nächsten Oldietreffen im Herbst am 8. November freuen. Anke Herold