Wer künftig einen gleichsam anregenden wie Erholung versprechenden Spazierweg durch Altenburg sucht, der halte sich an die Kleingartenanlagen der Stadt. Auf einer Route von rund elf Kilometern lassen sich dabei erstaunliche Pfade und Winkel durch die vielfältige Welt der Gartenlauben entdecken – mitten im Grünen und doch mitten in der Stadt.
Um den Weg individuell zu verfolgen, ermöglicht die Tourismusinformation Altenburger Land die digitale Navigation über die App outdooractive – abrufbar unter www.altenburg.travel an.
Die gesamte Route führt durch den Südosten mit den Anlagen: Kleingartenverein Tagessonne e. V., Kleingartenanlage Bauhof I e. V., Kleingartenverein Bauhof II e. V., Kleingartenanlage Glück Auf Altenburg e. V., Kleingartenanlage Ost e. V., Kleingartenanlage Südost e. V., Kleingartenanlage Waldesruh e. V., Kleingartenpark An der alten Ziegelei, Kleingartenanlage Am Waldessaum e. V., Gartenanlage Einheit e. V., Kleingartenanlage Frohe Zukunft e. V., Kleingartenverein Alexander Puschkin e. V. Jede der zwölf Stationen hat ihren individuellen Reiz mit Bildungs-, Erholungs- und Unterhaltungscharakter.
Thüringens älteste Gartenanlage
Darunter beispielsweise Thüringens älteste Gartenanlage mit dem Gründungsjahr 1887, Gartenanlagen mit Bezug zur Bergbautradition oder Naturheiltradition des Vincenz Prießnitz, mit besonderen Blickfängen, pädagogischen Angeboten zu kleingartentypischen Giftpflanzen, Kräutern oder dem Leben der Wild-Bienen. Altenburgs Kleingartenwelt hat viel zu bieten und freut sich auf Anregungen zur Weiterentwicklung. Ein Potenzial, das sich mit Unterstützung des Regionalverbands Altenburger Land der Kleingärtner e. V. auch mit Blick auf die Altenburger Landesgartenschau 2030 beweisen möchte.
Über 60 Vereine sind in der Skatstadt zu zählen, mit rund 3700 Parzellen. Zwölf von diesen haben sich der 2023 aufgeworfenen Idee angeschlossen, das Image der Kleingartenwelt aufzubessern und der Stadtgemeinschaft und Gästen sichtbar und erlebbar zu machen, welche Chancen die Grünflächen der Kleingärten für alle bedeuten. Anstoß zu dem Gemeinschaftsunterfangen gab das Projekt „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“.
Altenburger Kleingartenwesen im Wandel
Unter dem Motto „Altenburger Kleingartenwesen im Wandel“ brachte es Mitglieder der Gartenvereine, Gartenfreunde sowie Künstler und Kulturakteure zusammen. In verschiedenen Gemeinschaftsaktionen über Beete, Hecken und Zäune hinweg wurde entdeckt und erprobt, was in den Kleingartenanlagen und ihren Mitgliedern steckt und sich noch herausholen lässt.
Das Kunstprojekt Datscha-Radio verwandelte Gartenlaube und Streuobstwiese in eine Radiostation für Geschichten von und über die Altenburger Kleingärten. An anderer Stelle entstanden kunstvolle Glasmosaike als neues Gestaltungselement von öffentlichen Gemeinschaftsplätzen in den Gartenanlagen. Eine alte Sporttradition, der Baumelschub (ein Kegelsport), wurde mit einem Wettbewerb unter allen Altenburger Gartenanlagen wiederbelebt.
Angebote für Gemeinschaftsgärtnern
Verschiedene Angebote für Gemeinschaftsgärtnern auch ohne eigenen Garten oder Mitgliedschaft befinden sich im Wachsen. Gartenfreunde ohne deutsche Muttersprache konnten über mehrere Monate in einem interkulturellen Sprachkurs neben Grundlagen der deutschen Sprache die Besonderheiten der hiesigen Kleingartenlandschaft samt Vereinswesen ergründen. Noch viel mehr Ideen sind gespeichert, die nach und nach die Gartenanlagen zu bekannten Treffpunkten für ein dauerhaft gutes Klima in Altenburg erwachsen lassen sollen.
LK/RM