Wer noch nicht wusste, wie sich der Gesang des Zilpzalps anhört, dass der Kuckuck in einer Brutperiode bis zu 30 Eier in fremde Nester legt oder dass Sumpfmeisen eigentlich gar keine Feuchtgebiete mögen, der wird im Pfarrholz Groitzsch definitiv klüger. Und zwar mit der schlauen Eule „Schleule“ – das Maskottchen führt durch den neuen Vogellehrpfad, der jetzt mit einem kleinen Fest eröffnet wurde.
Das Besondere daran: Er ist ein Gemeinschaftsprojekt unter anderem von Gymnasium und Oberschule, Stadtverwaltung, Heimatverein, Wegewart und dem Jugendbüro der Diakonie Leipziger Land mit Steffen Meißner.
Vor zweieinhalb Jahren fing es an mit ersten Ideen zum Thema „Biologie mal anders“, erzählt der Sozialarbeiter. Interessierte Jugendliche zogen mit dem Fernglas los, um die Fauna zu erforschen und Vögel zu zählen. Es entstanden ein Imagefilm, unzählige Skizzen und ein Ganztagsangebot, bei dem das Team elf Infotafeln entwickelte. Diese transportieren nicht nur wissenswerte Theorie, sondern anschaulich und unterhaltsam auch „Fun Facts“ und QR-Codes zu interaktivem Lernmaterial, Vogelstimmen oder einem Quiz.
Pfad bereichert den Bio-Unterricht
Damit bereichere der Pfad laut Steffen Meißner den Bio-Unterricht schön anschaulich mit praxisnahen Erfahrungen direkt in der Natur: als lebendiger Lernort nicht nur für die Schulen, sondern auch als Highlight für die Region. In seiner kleinen Ansprache dankt er für die großzügige Unterstützung durch lokale Unternehmen sowie die Förderung durch die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, vor allem aber auch den Jugendlichen.
Deren Engagement macht noch viel mehr Eindruck, als Lehrerin Sandra Fleischer erzählt, dass das Ganztagsangebot freitags in der 7. und 8. Stunde stattgefunden hat. Jeder und jedem überreicht sie sehr wertschätzend eine Medaille mit ganz persönlichen Aufschriften wie „Grafikdesignerin“, „QM-Managerin“, „Vogel-Expertin“, „Schleule-Schöpferin“, „QR-Code-Profi“ oder „Weg-Experte“. Die letzte bekommt der federführende Steffen Meißner: die „Seele des Projekts“.
Gut, dass das Jugendbüro die Umsetzung in die Hand genommen hat, freut sich Silke Große von der Stadtverwaltung. Und Dr. Gloria Conrad, Schulleiterin des Wiprecht-Gymnasiums, spricht von einer „wertvollen Bereicherung“ durch den Pfad. Er zeige, was möglich werde, wenn Schulen und ihre Partner fest im Ort verankert seien und zusammenarbeiteten.red