Klar, das „Völki“ ist wohl das wichtigste Wahrzeichen Leipzigs. Denkt man – doch das Dezernat Kultur der Stadt Leipzig und die Stiftung Völkerschlachtdenkmal wollten es ganz genau wissen. Eine deutschlandweite Publikumsbefragung brachte die Bestätigung: 55 Prozent der Befragten kennen das Denkmal – in Ostdeutschland ist es das bekannteste Leipziger Bauwerk, in Westdeutschland das zweitbekannteste hinter der Nikolaikirche.
Sanierung sorgte für mehr Strahlkraft
Die Bestandsaufnahme zeigt nach Einschätzung von Dr. Anselm Hartinger, Geschäftsführer der Stiftung Völkerschlachtdenkmal: „Das Völkerschlachtdenkmal hat durch die Sanierung erheblich an Strahlkraft und Relevanz gewonnen.“ Was möglicherweise auch durch eine funktionierende Mund-zu-Mund-Propaganda der positiven Art befeuert wird – immer bewerten 90 Prozent der Besucherinnen und Besucher das Besuchserlebnis im Denkmal mit gut oder sehr gut.
So weit, so zufriedenstellend. Spannend ist allerdings, was die Besucherinnen und Besucher gewissermaßen als „Lastenheft“ für die Zukunft mitgegeben hatten: Vor allem die Idee eines „ergänzenden Panoramas zur Völkerschlacht“ kommt ziemlich gut an – 78 Prozent finden, dass man damit ein jüngeres Publikum anziehen könnte, und 56 Prozent sehen die Möglichkeit, durch ein ergänzendes Panorama mehr Touristen nach Leipzig zu locken.
Erweiterung des Forums 1813
Das geht durchaus einher mit strategischen Überlegungen in Leipzig: Derzeit wird ein neuer Grundsatzbeschluss des Stadtrates vorbereitet, der die weitere Erhaltung und Entwicklung des Denkmals als dauerhafte gemeinsame Aufgabe festschreiben und die Stiftung beauftragen soll, ein Konzept für die erlebnis-, bildungs- und nachhaltigskeitsorientierte Nutzungserweiterung vorzulegen. Dazu gehören die Erweiterung des Forums 1813 und seiner musealen Angebote unter anderem mit audiovisuellen Ausstellungserlebnissen, das Schaffen von Arbeitsmöglichkeiten für kritische Geschichtsvermittlung sowie mehr Aufenthalts- und Servicequalität für Besucher. Dadurch soll das Monument noch mehr Erlebnisstätte für Einheimische und Touristen werden.
Erlebnisstätte für Gäste und Einheimische
Die Aufgaben sind damit laut Dr. Anselm Hartinger klar erkannt: „Jetzt kommt es darauf an, gemeinsam Verantwortung für dieses Leipziger Wahrzeichen zu übernehmen und das Denkmal als lebendigen Ort der Begegnung, Bildung und Kultur gerade auch für die nächsten Generationen entschlossen in Bewegung zu setzen.“ Denn die eine große Herausforderung ist bald Geschichte: Die 1999 begonnene Sanierung wird in diesem Jahr abgeschlossen – insgesamt wurden von Stadt, Land und Bund für die 25 Jahre währende Sanierung 34,5 Millionen Euro investiert. Drei Millionen spendete die Leipziger Bürgerschaft. red