Die meisten Wolfsrudel haben sich im Ostteil des Freistaates etabliert. Diese Aufnahme zeigt eine Fähe aus dem Rudel, dessen Territorium sich in der Oberlausitz nahe der Ortschaft Dürrbach befindet. Foto: Lupus

In Sachsen gibt es aktuell 37 Wolfsrudel und sechs Wolfspaare. Das sind die Ergebnisse der abgeschlossenen wissenschaftlichen Auswertung des Monitoringjahres 2023/2024, die das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) jüngst veröffentlicht hat.

Mit 34 Territorien ist das sächsische Wolfsvorkommen östlich der Elbe nach wie vor am höchsten. In Nordsachsen konnten sieben Wolfsterritorien nachgewiesen werden. Während in den Rudeln Authausener Wald, Dahlener Heide, Delitzsch, Gohrischheide und Tiefensee-Löbnitz Reproduktionen bestätigt werden konnten, ist der Nachwuchs im Wolfsterritorium Wermsdorfer Forst ausgeblieben. Die Fähe im Territorium Liebschützberg hat nun einen Partner an ihrer Seite.

106 Welpen aus 33 Rudeln

Im Monitoringjahr 2023/2024 konnten bisher 106 Welpen aus 33 Rudeln nachgewiesen werden. Tot aufgefunden wurden im Monitoringjahr 2023/2024 insgesamt 34 Wölfe: 24 starben bei Verkehrsunfällen, bei einem totaufgefundenen Wolf ist die Todesursache unklar und ein Tier starb eines natürlichen Todes. Zudem sind vier Wölfe im Rahmen von Managementmaßnahmen entnommen worden. Vier Wölfe starben in Folge illegaler Nachstellung.

Auch dort, wo es keine bestätigten Wolfsterritorien gibt, können Wölfe auftauchen. Dabei handelt es sich meistens um Einzeltiere, die von ihrem Elternrudel abgewandert und auf der Suche nach einem eigenen Territorium sind. Hier ist das sächsische Wolfsmonitoring besonders auf Sichtungsmeldungen aus der Bevölkerung und der Jägerschaft angewiesen. So kann beispielsweise mit Hilfe von Fotofallenbildern aus privaten Wildkameras die Anwesenheit von durchziehenden Tieren belegt und bei häufigerer Sichtung das Monitoring verstärkt werden.

Fortlaufendes Wolfsmonitoring

In Sachsen findet seit dem Jahr 2001 ein fortlaufendes Wolfsmonitoring statt, um die Größe und die Entwicklung des Wolfsvorkommens zu überwachen. Die ausführliche Datenauswertung kann immer erst im Herbst abgeschlossen werden, wenn alle Untersuchungsergebnisse der im Frühjahr gesammelten Genetikproben vorliegen. Das Monitoringjahr lehnt sich nicht an das Kalenderjahr an, sondern an das biologische „Wolfsjahr“: von der Geburt der Welpen bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Das Monitoringjahr 2023/2024 umfasst den Zeitraum vom 1. Mai 2023 bis zum 30. April 2024.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here