Bauarbeiten am Ringdeich Schnaditz im Mai. Foto (Archiv): KiKi

SCHNADITZ. Der erste Bauabschnitt des künftigen Ringdeiches um Schnaditz ist fertiggestellt. Seit dem Baubeginn Anfang des Jahres 2017 ist ein mehr als einen Kilometer langer und bis zu 2,5 Meter hoher Dreizonendeich entstanden, der mit einem Deichverteidigungsweg sowie zwei Sielen für Gewässerdurchlässe ausgestattet ist.

Die Baukosten für diesen ersten Bauabschnitt lagen bei rund 2,3 Millionen Euro. Noch in diesem Jahr ist die Fertigstellung eines weiteren Bauabschnittes für den 14 Millionen Euro teuren Ringdeich vorgesehen sowie der Baubeginn für einen dritten Abschnitt. Finanziert wird der Bau aus Mitteln des Bundes, der Länder sowie des Freistaates Sachsen auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.

„Der Ringdeich Schnaditz ist deshalb ein besonders wichtiges Projekt, weil er Bestandteil der Arbeiten für die Errichtung des Polders Löbnitz ist“, so Umweltminister Thomas Schmidt. „Dieses Hochwasserschutzprojekt hat Bedeutung über die Landesgrenzen hinaus. Der Polder mit 15 Millionen Kubikmetern Stauraum soll nach seiner Fertigstellung bei größeren Hochwassern geflutet werden. So können die Pegel an der Mulde flussabwärts um bis zu 70 Zentimeter gesenkt werden. Da Schnaditz innerhalb des künftigen Polders liegt, ist der Schutz des Ortes Voraussetzung. Bad Düben und die Bürger haben im Vorfeld die erforderlichen Genehmigungsverfahren unterstützt, sodass der Bau schnell gestartet werden konnte.“

Für den nach jetzigem Stand rund 48 Millionen Euro teuren Polder Löbnitz sind die Deiche in Löbnitz und Wellaune bereits fertiggestellt. Auf den Ringdeich Schnaditz sollen noch der Bau des Flügeldeiches Tiefensee, der Ein- und Auslaufbauwerke für den Polder sowie die DIN-gerechte Anpassung der bereits gesicherten Polderaußendeiche folgen.
Der Polder Löbnitz wird im Rahmen des nationalen Hochwasserschutzprogramms umgesetzt, das der Bund und die Länder nach dem Hochwasser 2013 ins Leben gerufen haben, um weiteren Retentionsraum mit überregionaler Wirkung zu schaffen.

Sachsen hat weitere Polder an der Elbe sowie Hochwasserrückhaltebecken im Erzgebirge für die Umsetzung im nationalen Hochwasserschutzprogramm vorgesehen. Der Bund übernimmt in diesem Programm 60 Prozent der Kosten und will dafür jährlich 100 Millionen Euro bereitstellen. PM

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