Renate Wolf ist Vorsitzende des Freundeskreises Krostitz-Allégre/Monlet. Sie hält Französischkurse, die kostenlos sind und aller 14 Tage stattfinden. Es ist nun gerade die zweite Lektion nach der Corona- und der Sommerpause.
12 Stunden und 22 Minuten zeigt der Online-Routenplaner für die 1244 Kilometer lange Strecke von Krostitz nach Allégre an. Einige Krostitzer wären in diesem Sommer erneut in die Partner-Region gefahren. Die Freundschaft zwischen beiden Gemeinden feierte voriges Jahr 15. Geburtstag. Derzeit jedoch beschränkt sich die Begegnung auf die virtuelle Welt. Es gab zwar Frankreich-Reisende. „Aber so eine Gruppenveranstaltung ist schwierig“, stellt Renate Wolf fest. Der deutsche und der französische Teil des Freundeskreises bleiben also derzeit unter sich. Eine Fahrt ins Erzgebirge, eine Radtour waren dann noch möglich. In diesem Monat stehen ein Besuch der Unibibliothek nach Leipzig, im November der kulinarische Abend im Programm, im Dezember dann Kochen und Kegeln.
Im Sprachkurs waren voriges Mal die Körperteile dran. Jetzt wird wiederholt: „Le visage, le nez, les oreilles“, klingt es durch den Fachraum der Oberschule. Gesicht-, Nase-, Ohren-Vokabeln werden geübt. Seit 2005 gibt es das Unterrichts-Angebot. „Wir sind ewige Schüler“, stellen Langzeit-Teilnehmer fest. „Es macht uns Spaß. Es ist ja nicht streng.“
Antje und Stephan Schmidt sind seit 2014 dabei. Ihr Einstieg war die Aufnahme eines Gastes aus Frankreich. Dafür hatten sich eigentlich die Eltern beworben. Aber die waren dann in der Zeit gerade verreist. Also waren die beiden gefragt. Und nun halten sie immer noch Kontakt. „Die Kinder machen das teils über die sozialen Netzwerke. Wir schreiben uns aber auch zu Ostern und zu Weihnachten“, erzählt Antje Schmidt.
Die Reise der Krostitzer, die im Juli geplant war, ist coronabedingt ins nächste Jahr, auf die Osterferien verschoben. Heike Liesaus