Zu gut für die Tonne: Was an Küchenkräutern nicht sofort verbraucht wird, kann meist eingefroren oder getrocknet werden. Foto: Sigrid Rossmann/www.pixelio.de

Wie köstlich ist die Sommerzeit: mit frischer Minze im Getränk, saftiger Kresse auf dem Butterbrot und erntefrischem Majoran in der Gemüsepfanne. Von Mai bis September haben Kräuter Hochsaison. Das würzige Grünzeug ist jedoch sehr empfindlich, denn es wird schnell schlapp und welk. Damit die Freude lange währt und nichts im Abfall landet, gibt die Initiative „Zu gut für die Tonne!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Lagertipps für Küchenkräuter.

Anfällig für Licht, Luft und Wärme

Frische Kräuter peppen nicht nur Getränke und Gerichte auf, sie sind auch sehr gesund. Ihre ätherischen Öle stärken das Immunsystem, wirken verdauungsfördernd, entzündungshemmend und haben einen allgemein positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Gleichzeitig sorgen diese Wirkstoffe dafür, dass die Schnittkräuter schnell verderben. Sie reagieren sehr empfindlich auf Sauerstoff, Wärme und Licht.

Frisches feucht und dunkel lagern

Ob selbst geerntet oder gekauft: Werden frische Küchenkräuter nicht direkt verarbeitet, halten sie sich am besten im Kühlschrank. Plastikverpackungen sollten vorab entfernt und Stielenden abgeschnitten werden. Denn am Ende der Kräuterstängel sammeln sich leicht Fäulnisbakterien, die das Kraut verderben lassen.
Für die Lagerung im Kühlschrank einfach die Blüten, Blätter und Stiele in ein feuchtes Tuch wickeln. Alle Kräuterteile sollten gut bedeckt sein: Was rausguckt, wird schnell gelb. Das feuchte Bündel anschließend in einen Plastikbeutel legen und gut verschließen. So wird die Feuchtigkeit gespeichert, und das frische Grünzeug hält sich ein paar Tage.

Auf der Fensterbank pflanzen und ernten

Wer Kräuter selbst aussät oder anpflanzt, kann nach Bedarf ernten. Garten oder Balkon sind dazu nicht zwingend erforderlich: Küchenkräuter gedeihen auch auf der Fensterbank. Im Gegensatz zu Schnittkräutern lieben die meisten Topfkräuter warme, sonnige Plätze – allerdings keine Zugluft. Damit gekaufte Kräutertöpfe besser gedeihen, sollten sie in frische Erde umgetopft werden.
Die beste Erntezeit ist übrigens vor der Blüte. Dann haben Küchenkräuter das stärkste Aroma. Generell sollten die Kräuter nicht zu tief abgeschnitten werden, damit sie erneut austreiben können. Bei großblättrigen Arten wie Basilikum, Salbei und Lorbeer pflückt man nur die Blätter ab.

Heiß oder kalt konservieren

Ist die Kräuterernte so reichlich ausgefallen, dass nicht alles verbraucht wird – auf keinen Fall wegwerfen, denn Kräuter lassen sich prima für die Wintermonate konservieren.

Am einfachsten ist das Einfrieren. Petersilie, Dill, Thymian, Zitronenmelisse und Schnittlauch eignen sich dazu am besten. Zuerst die Kräuter waschen und gut abtropfen lassen. Bevor sie in die Kühlung wandern, sollten sie ganz trocken sein. Das Gewürzgrün kann zerkleinert, gemischt oder in ganzen Zweigen bis zu einem Jahr im Gefrierbeutel eingelagert werden. Um die Kräuter später besser portionieren zu können, gehacktes Grün in eine Eiswürfelform geben und mit Wasser auffüllen. Die gefrorenen Kräuterwürfel können ohne aufzutauen ins fertige Gericht gegeben werden.

Die Alternative zum Einfrieren ist das Trocknen. Am gängigsten ist es, die Kräuter zu bündeln und kopfüber an einem dunklen, luftigen Ort aufzuhängen. Herrscht kein ideales Trockenklima oder soll der Prozess beschleunigt werden, können Blätter, Blüten und Stängel auch schonend im Backofen konserviert werden. Bei maximal 40 Grad und regelmäßiger Kontrolle werden die Kräuter haltbar gemacht. Der Vorgang ist abgeschlossen, wenn das Grünzeug beim Anfassen raschelt.
In luftdichten Behältern verstaut, halten sich Trockenkräuter bis zu einem Jahr. Feuchtigkeit sollte aber in jedem Fall vermieden werden. Das fördert den Verderb. Getrocknete Kräuter also besser nicht unmittelbar über der Kochstelle lagern. PM

www.zugutfuerdietonne.de

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