Viele hatten es wohl schon befürchtet – nun ist es Gewissheit: Im Jahr 2020 wird es in Leipzig keinen Weihnachtsmarkt geben. In dieser Woche hat der Verwaltungsstab der Stadt Leipzig entschieden, das traditionelle Vorweihnachtstreiben im Herzen der Messestadt abzusagen.
„Wir hatten bis zuletzt die Hoffnung, wenigstens einen Weihnachtsmarkt in kleinem Rahmen in der Innenstadt zu haben“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung und ergänzte: „Ich bin selber ein großer Freund des Weihnachtsmarktes. Doch wir müssen den Realitäten ins Auge sehen. Gesundheit geht vor. Ich freue mich, dass wir die Straßen und Plätze trotzdem schmücken und so den Leipzigerinnen und Leipzigern etwas weihnachtliche Stimmung bieten können.“ Um trotzdem für vorweihnachtliche Stimmung zu sorgen, wird die Innenstadt wie gewohnt weihnachtlich geschmückt. So wird der Weihnachtsbaum ab 19. November festlich erstrahlen, das Märchenland auf dem Augustusplatz lädt ab 23. November die Kinder zur Fehlersuche ein, der Magische Wald wird die Grimmaische Straße beleuchten. Eine neue märchenhafte Lichtinstallation wird es ebenfalls geben – der „Chor der Engel“ wird den Weihnachtsbaum umrahmen.
Apropos Weihnachtsbaum: Dieser ist unter der Woche schon in der Messestadt angekommen – am Donnerstag wurde er auch dem Marktplatz aufgestellt. Die Daten: Es ist eine 21 Meter hohe Douglasie, die zusammen mit der Waldwirtschaft Jacob in Schöneck im Vogtlandkreis auf einem Privatgrundstück gefunden wurde. Der Baum ist rund 60 Jahre alt, hat einen Stammdurchmesser von 65 Zentimeter und wiegt etwa vier Tonnen. Der Eigentümer des Baumes hatte bereits – unabhängig von der Verwendung als Weihnachtsbaum – das Fällen beauftragt. Auf dem Markt wird der Baum bis nach Silvester im Januar 2021 leuchten. Die Dekoration wird in der ersten Januarwoche entfernt, der Baum erneut „gefällt“ und als Nutzholz entsprechend weiterverwendet.
Dennoch – die Absage des Leipziger Weihnachtsmarktes hat seine Spuren hinterlassen: Dies weiß auch Marktamtsleiter Dr. Walter Ebert: „Wir blicken mit großer Sorge in die Reihen unserer Teilnehmer aus allen Bereichen – Gastronomie, Handel, Schausteller, aber auch bei unseren Partnern und Lieferanten. Nach einem ganzen Jahr ohne oder nur sehr wenigen Veranstaltungen, ist vielen die wirtschaftliche Basis entzogen. Nach vielen Jahren der gemeinsamen Gestaltung unserer Märkte und Veranstaltungen hoffen wir, dass im nächsten Jahr auch wieder größere Veranstaltungen möglich sein werden.“ Letzte Info zum Thema: Die Weihnachtsmarkttassen und die diesjährigen Kindertassen sind natürlich bereits produziert. Mit aktuell 30.000 Stück wird das Marktamt mehr als doppelt so viele Tassen wie im Vorjahr bereithalten. Auch eine Nachauflage der letztjährigen Tasse ist bestellt. Der Servicepartner des Tassenmanagements bereitet nach der Absage des Weihnachtsmarktes nun kurzfristig ein Online-Versandverfahren vor. Die entsprechenden Details zum Online-Shop, Bestellungen und Preisen werden später bekannt gegeben.