In Japan gilt das Waldbaden als etabliertes Heilverfahren – auch in Leipzig tauchen immer mehr Menschen ins Grüne ein und erholen sich beim Spaziergang durch den Auwald oder durchs Küchenholz. „Raus aus dem Kopf, rein in den Körper“ lautet das Motto von Franziska Fehre, die pünktlich am Frühjahrsanfang zum „Waldbaden“ in den Auwald einlädt.
Die studierte Kunstpädagogin, die eine Ausbildung „Achtsamkeit lernen und lehren“ absolviert hat, arbeitet heute als Trainerin für Achtsamkeit, bewusste Naturbegegnungen und Kreativität. Bei Naturpädagoge und Heilpflanzenexperte André Freymann, der in Leipzig die Seminarwerkstatt „Wilde Kräuterey“ betreibt, hat sie sich zwei Jahre lang mit heimischen Kräutern und Heilpflanzen beschäftigt.
„Natur ist für mich nicht nur eine Kulisse, sondern ich verbinde mich mit ihr, erlebe sie mit allen Sinnen und möchte das Erlebnis anderen vermitteln“, sagt die junge Mutter, die auch gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn die Welt erkundet. Kinder haben die Neugier noch in sich, und die Erwachsenen sollten sich dieser wieder erinnern, sagt sie bei unserem Interview über eine gut riechende Wiese voller Bärlauch im Auwald.
Ihre leichten, größtenteils schweigenden Spaziergänge seien vor allem stimmungsaufhellend und gut fürs Immunsystem – unterstützend sind Atem- und Meditationsübungen in Ruhe und Bewegung, die zur Entspannung und Stressreduzierung beitragen. Kein Teilnehmer muss Angst vor einer anstrengenden Wanderung haben – gerne dürfen auch die Schuhe ausgezogen werden, um das Gefühl des Barfußlaufens genießen zu können.
„Bei sich bleiben und sich spüren“, so lautet das Motto des körperlich-sinnlichen Erlebens, was für jedermann möglich ist. Das Leben entschleunigen und den Moment im Jetzt erleben – darum gehen die Menschen in den Wald und fühlen die Kraft der Bäume. „Mit jedem Schritt durch den Wald wird der Ballast des Alltags weniger, und der Stress löst sich buchstäblich in der Luft auf“, verspricht Franziska Fehre.
Tipp: Waldbaden – gesund durch Natur! Samstag, 21. März, von 10 bis 16 Uhr, Treffpunkt im Zentrum-Süd. Infos unter www.franziskafehre.de
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Die Bierbrauer aus Krostitz haben vor elf Jahren die Tierpatenschaften im Zoo Leipzig ins Leben gerufen, und ein Leipziger Gastronomen-Ehepaar ist seit der Premiere dabei. Elke und Danilo Quaß engagieren sich nicht nur seit 18 Jahren in ihrem Lokal „Hopfenspeicher“ im Leipziger Osten, sondern haben auch ein Herz für Tiere.
„Für Haustiere ist leider keine Zeit, deshalb sind wir Teil der großen Ur-Krostitzer-Patenfamilie geworden“, sagt der gebürtige Altenburger. Viele Jahre kam ihre Geldspende einer Muräne, die zu den aalartigen Fischen gehört, zugute. Gemeinsam mit der Familie und den beiden Enkelkindern habe man sie im Aquarium besucht und begutachtet, erzählt die Wirtin.
Am vergangenen Freitag lud die Brauerei, die in diesem Jahr eine Patenschaft für einen niedlichen Koala übernommen hat, zum traditionellen Patenfrühstück in den Zoo. Mit 20 Paten ist die Aktion vor elf Jahren gestartet – heute sind es 75, die insgesamt 78 Patenschaften für 93 Tiere pflegen. Am beliebtesten sind die Affen, die Erdmännchen, Rüsselhündchen und die Bienen. Wobei Bienenvölker nur als ein Tier gerechnet werden, weiß Pressefrau Ines Zekert. Mit Stolz konnte am 6. März die Gesamtsumme von 16.150 Euro verkündet werden.
Dass die Bierbrauer aus Nordsachsen mit gutem Beispiel vorangehen, ist Herzenssache. Nach der Löwenpatenschaft, der Patenschaft über einen Sunda-Gavial, ein Okapi oder Spitzmaulnashorn kamen im vergangenen Jahr 485 Blattschneideameisen in den Genuss, und aktuell ist es das knuddelige „Bärchen“ aus Australien. Einer der beiden Koalas im Leipziger Zoo lieferte für alle Tierpaten eine entzückende Extra-Vorstellung – entgegen seinen Schlafgewohnheiten von mehr als 20 Stunden hatte er auch dank einer extragroßen Eukalyptusportion sehr aktive Momente und posierte für die Kameras.
Familie Quaß entschied sich diesmal für den Riesenpacu, der gemeinsam mit anderen Fischen in der Tropenhalle Gondwanaland lebt. Frau Elke ist im Sternzeichen Wassermann geboren, und auch ihr Mann Danilo geht gerne schnorcheln. „Da wir als Gastronomen keine Hobbys haben, reisen wir sehr gerne um die Welt. Am schönsten ist es in Asien und der Karibik“, schwärmen die beiden, die sich schon jetzt auf die Fußball-Europameisterschaft freuen, die im „Hopfenspeicher“ über die Leinwand flimmern wird.
Regina Katzer