Ari Fiedler ist 16 Jahre alt, besucht die zehnte Klasse an der Thomasschule zu Leipzig und isst seit dem dritten Lebensjahr gerne Sushi, natürlich mit Stäbchen.
Am liebsten jongliert der amtierende Deutsche Jugendmeister im Zaubern allerdings mit seinen magischen Zauberkarten. „Bevor ich zur Magie kam, habe ich mich sieben Jahre lang im Fechten ausprobiert, Schlagzeug spielen gelernt, beim Karate und Basketball vorbeigeschaut“, erzählt der Schüler. Mit acht Jahren fuhr er das erste Mal in den Ferien mit den Großeltern nach Zinnwald. An einem Abend im Hotel stand ein Zauberer auf der Showbühne, der den Jungen aus der Messestadt faszinierte. Erst als 13-Jähriger entdeckte er seine magischen Kräfte, nahm an Workshops und Seminaren teil, durchforstete das Internet und las viele Bücher. Vor zwei Jahren wurde der Leipziger in den Magischen Zirkel Deutschlands aufgenommen und feilt seitdem täglich mehrere Stunden an seinen Kartentricks.
Die Familie – dazu gehören Mama Andrea, Papa Falk, der alles kritisch hinterfragt, und Schwester Greta – agiert als heimisches Übungspublikum, und Opa Wolfram begleitet den Teenager seit dem 14. Lebensjahr zu Auftritten wie Kindergeburtstage, Firmenfeiern und Seniorennachmittage. Größtes Highlight für den Magier war der Sieg bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im vergangenen November in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz). Mit der ersten Teilnahme auch den Sieg nach Sachsen zu tragen, war „total surreal“, erinnert er sich. Der Titel bringe ihn automatisch zur Deutschen Meisterschaft der erwachsenen Zauberer, die nächstes Jahr im bayerischen Fürstenfeldbruck stattfindet.
Es wäre ein Traum für den Zehntklässler, aus seiner Leidenschaft später einen Beruf zu machen und von der Magie leben zu können. Sein Lieblingsfach ist Mathematik, und auch im Gymnasium ist manchmal Zeit für ein Spielchen: In der 50 Minuten langen Pause kloppt er gerne Skat mit seinen Freunden. Und am morgigen Donnerstag ist der Zauberkünstler, natürlich nach dem Unterricht, ab 16 Uhr im Café der Plagwitzer Heilandkirche in der Fröbelstraße 1 zu erleben.
Sein allererstes Interview hat er übrigens vor den Jugendmeisterschaften beim Künstlerstammtisch im Krystallpalast Varieté gegeben – und zwar der ehemaligen Rundschau-Kolumnistin Traudel Thalheim. Herzliche Grüße an meine zauberhafte Kollegin!
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Vergangenes Jahr traf ich den Sänger und Drittplatzierten der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ 2016, Thomas Katrozan, das erste Mal persönlich im Leipziger Clara-Zetkin-Park. Gemeinsam mit seinen Söhnen Leopold und Tamino sang er damals seinen aktuellen Song „Chillen und grillen“, ein Lied über die Sonnenseiten des Lebens. Die musikalischen Vornamen verdanken die Kinder übrigens dem Komponisten Mozart und seiner Oper „Zauberflöte“. Jetzt ist „Katze“, wie der gebürtige Bornaer liebevoll genannt wird, mit neuen Tracks zurück.
Am 10. Mai performte der Rasta-Mann mit den XXL-Dreadlocks seine neue EP „Schablone“ live im Connewitzer Club Kaya. Seine groovigen Songs mit Botschaften können die Fans ab sofort freitags auf den Online-Portalen Spotify und Youtube hören. Seine außergewöhnliche Frisur verdankt der gelernte Tontechniker einer Reise nach Jamaika – bereits vor 20 Jahren ließ er seine Haarpracht auf der Insel stylen. Noch heute schwärmt der 39-Jährige vom Gottvater des Reggae, dem berühmten Bob Marley, und dem karibischen Flair am anderen Ende der Welt. Vormerken: Thomas Katrozan und seine Captain-Katze-Band sind am 5. Oktober beim Landeserntedankfest in Borna zu hören.