Leipzig. Tja, so ist es in diesen Tagen mit den Jubiläen – meist müssen sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Das ist besonders stimmungsdämpfend, wenn eigentlich richtig die Korken knallen müssten wie beim Studentenwerk Leipzig, das nun 100 Jahre alt wurde. Immerhin: Zum Start des Sommersemesters haben nunmehr wieder mehr Mensen geöffnet und bieten Speisen zum Mitnehmen. Darüber hinaus stehen 16000 FFP2-Masken für Studierende bereit.
„Natürlich hatten wir uns unser Jubiläumsjahr ganz anders vorgestellt, mit vielen Überraschungen und Events, bei denen wir auf unsere Geschichte aufmerksam machen“, meinte die Geschäftsführerin des Studentenwerkes Leipzig, Dr. Andrea Diekhof – aber sie bleibt optimistisch: „Sicher ist aktuell nicht die Zeit zum Feiern, doch wir wollten das Jubiläum nicht gänzlich unter den Tisch fallen lassen. Nun werden wir die Reise in die spannende Historie des Studentenwerkes pandemietauglich gestalten – es wird viel online passieren, z.B. auf der Webseite und unseren Social-Media-Kanälen. Sofern es möglich ist, haben wir aber auch Aktionen in unseren Einrichtungen vorgesehen.“
Immerhin – in diesen Tagen können mehr und mehr Mensen wieder öffnen: Neben der Mensa am Medizincampus öffnen zum Vorlesungsbeginn im Sommersemester 2021 weitere Häuser für den Verkauf von mitnahmefähigen Speisen und Getränken: Bereits am 6. April wurden die Mensa Peterssteinweg und die Mensaria am Botanischen Garten für den Verkauf von mitnahmefähigen Speisen und Getränken geöffnet. Am Montag, den 12. April folgten dann die Cafeteria Mensa am Park sowie die Cafeteria der Mensa am Elsterbecken. Am 19. April könnten abhängig von der Pandemielage und der Hochschulgebäudeöffnung eventuell weitere Einrichtungen folgen. Generell schätzt Uwe Kubaile, Abteilungsleiter Mensen & Cafeterien / Zentraler Einkauf beim Studentenwerk Leipzig, ein: „Zum Beginn des Sommersemesters wird zwar pandemiebedingt weiterhin der Großteil der Lehrveranstaltungen digital stattfinden, aber da wieder mehr Studierende vor Ort sind, weiten wir die Versorgung nun zum Vorlesungsbeginn auch auf andere Häuser aus.“
Ach ja – Auftakt zum Sommersemester im Jubiläumsjahr bildet die Verteilung von 16.000 FFP2-Masken gratis an Leipziger Studierende. Dazu erklärte Dr. Andrea Diekhof: „Diese Aktion ist kurzfristig entstanden, weil andere Ideen pandemiebedingt nicht umgesetzt werden konnten. Aber irgendwie passt das auch gut zum Studentenwerk Leipzig, denn durch die Geschichte hindurch hat das Studentenwerk die Studierenden immer genau mit den Dingen sozial unterstützt, die eben gerade nötig waren.“
Ein kleiner Blick in die Geschichtsbücher: 1921 gründete sich der „Verein Wirtschaftsselbsthilfe der Leipziger Studenten e.V.“. In dem Verein taten sich vor allem Studierende zusammen. Sie hatten das gemeinsame Ziel, in den schwierigen Jahren nach dem ersten Weltkrieg andere Studierende mit dem Nötigsten zu unterstützen. Etwas später wurde auch der Name Studentenwerk zum ersten Mal genutzt. Gleichzeitig begeht das Studentenwerk Leipzig 2021 auch das 30jährige Jubiläum seiner Wiedergründung. Nachdem die Studentenwerke in der DDR als eigenständige Institutionen aufgelöst wurden und die soziale Versorgung von Studierenden vorübergehend bei den einzelnen Hochschulen angesiedelt war, wurde 1991 das Studentenwerk Leipzig mit seinem hochschulübergreifenden sozialen Versorgungsauftrag für die Studierenden am Studienstandort Leipzig wiedergegründet.
Heute stellt das Studentenwerk Leipzig als gemeinnützige Anstalt öffentlichen Rechts mit rund 300 Beschäftigten die soziale Infrastruktur für die rund 39.000 Studierenden an acht Leipziger Hochschulen bereit. Mit einem vielfältigen Angebot der sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und kulturellen Betreuung und Förderung wird der Versorgungsauftrag gemäß Sächsischem Hochschulfreiheitsgesetz erfüllt – damit ein erfolgreiches Studium unabhängig von sozialer Herkunft und Einkommen gelingt und Chancengerechtigkeit gewährleistet wird.
Gerade in der Pandemie ist diese Betreuung, Förderung und Beratung mehr denn je gefragt, unterstreicht die Geschäftsführerin: „Während der Corona-Pandemie ist z.B. die Nachfrage nach Studienfinanzierungshilfen, Sozialberatung, Psychosozialer Beratung oder Rechtsberatung sowie nach der Studentenjobvermittlung deutlich gestiegen.“ Zu den regulären Angeboten kamen zudem ungeplante Sonderaufgaben hinzu, wie die Vergabe der Überbrückungshilfe des Bundes für Studierende in pandemiebedingten Notlagen, die für den Studienstandort Leipzig ebenfalls durch das Studentenwerk abgewickelt wird. Das Jubiläumsjahr wurde auch genutzt, um das optische Erscheinungsbild des Studentenwerkes Leipzig aufzufrischen. Mit auffälligen Farben, neuer Schrift und Bildsprache sollen die Unternehmenswerte noch besser nach außen getragen werden: Das Studentenwerk Leipzig ist der soziale Partner für Studierende in Leipzig – wirkungsvoll, unterstützend und verständnisvoll. Auch das Logo wurde geringfügig modifiziert. Bis zum Dezember 2021 wird es den Zusatz „100 Jahre“ tragen.