Schon 40 Mal wurde die Plakette „Kinderfreundliches Haus“ im Altenburger Land vergeben. Und über die Hälfte dieser Auszeichnungen, genau benannt nämlich 26(!), gingen nach Schmölln. Auch dieses Mal darf sich die Sprottestadt über diese Ehrung freuen und wahrlich berechtigt stolz darauf sein.
„Kinder sind wichtig“, sagte Landrat Uwe Melzer bei der Plakettenverleihung. „Ich habe ja jetzt selbst schon Enkelchen. Und Kinder stehen für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.“
Diesmal geht die Plakette in den Finkenweg, an die Häuserzeile mit den Hausnummern 1 bis 6. Insgesamt 60 Wohnungen, drei- oder vierräumig, verstecken sich hinter der farbenfrohen Fassade.
Lydia Kirmse wohnt in einer der Vierraumwohnungen mit ihren vier Kindern und ist sehr glücklich über die Hausgemeinschaft: „Man trifft sich mal gemeinsam, man quatscht. Man hilft sich und weiß: Der Zusammenhalt ist immer da.“ Und für die Kinder sei es sehr schön, dass sie im Umfeld Spielplätze oder das Schülerfreizeitzentrum nutzen können.
Die Aktion wurde von der Initiative Junges Wohnen im Altenburger Land ins Leben gerufen und besteht seit 2012. Um an der Aktion teilnehmen zu können, füllt die Hausgemeinschaft einen Fragebogen aus, bei dem mindestens acht von zwölf Kriterien zutreffen müssen. Darunter fallen beispielsweise eine aktive Nachbarschaftshilfe und ein funktionierendes Miteinander von Alt und Jung. Kinder aus der Nachbarschaft sollten jederzeit willkommen sein, und die Kinder sollten im unmittelbaren Umfeld des Wohnhauses gefahrlos spielen können.
Christian Blum, Chef der Schmöllner Wohnungsverwaltung, freut sich über eine weitere Plakette an einem seiner vermieteten Häuser. Denn alle Mieter seien offen gewesen für die Teilnahme an der Aktion.
Die Kriterien werden unangemeldet vor Ort geprüft – durch Gespräche mit den Bewohnern. Wenn die geforderten Kriterien erfüllt sind, wird das Gütesiegel „Kinderfreundliches Haus“ vergeben und ist drei Jahre gültig. Es kann jedoch wieder entzogen werden, falls die Kriterien zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr erfüllt sein sollten.
Den Schmöllner Bürgermeister Sven Schrade freut es besonders, dass seine Stadt ein derartiger Vorreiter ist, was kinderfreundliches Wohnen anbelangt: „Das ist ein gutes Signal für Schmölln. Wir wollen nicht nur Arbeitsstadt, sondern auch Wohnstadt sein. Und das ist ein Zeichen für junge Familien“, so sein Kommentar.
Eigentlich stünde nach der Plakettenübergabe das traditionelle Mieterfest auf dem Programm. „Es gab meistens ein paar Bratwürste und Limo für die Kinder“, sagte Landrat Melzer. „Aber das müssen wir nun aufgrund der aktuellen Situation einfach nachholen, wenn es wieder möglich ist.“ K. Stork/R. Miehle