MÖLBITZ. Kürzlich lockte ein Sommerfest ins Ortszentrum von Mölbitz, das zur Gemeinde Doberschütz gehört. Neben dem geselligen Beisammensein der Dorfgemeinschaft wurde durch den Landschaftspflegeverband (LPV) Nordwestsachsen ein Fledermausturm seiner Bestimmung übergeben und die Kinder eroberten den neuen Naturspielplatz.
In den zurückliegenden Jahren wurden vielerorts neue Erdkabel verlegt und die Straßenbeleuchtungen erneuert. Die meisten Freileitungen verschwanden aus der Landschaft und machten somit die prägnanten Transformationstürme, die Jahrzehnte das jeweilige Ortsbild prägten, überflüssig. Die meisten Gebäude ihrer Art wurden abgerissen, nicht jedoch der in Mölbitz. Der LPV meldete Interesse an und veranlasste in Absprache mit der Gemeinde Doberschütz und der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis die Sanierung. „Wir möchten die alten Trafo-Türme weitestgehend erhalten“, sagt Geschäftsführerin Veronika Leißner. Grund: Diese Bauwerke können Fledermäusen als Unterschlupf und Quartier dienen. Damit die nachtaktiven fliegenden Säugetiere ins Innere gelangen können, wurden im Giebelbereich Einschlupföffnungen geschaffen. Von außen wurden sogenannte Fledermauskästen angebracht, die ebenfalls genutzt werden. Doch auch an die gefiederten Freunde wurde gedacht, indem einige Nistkästen im oberen Teil der Turmwände befestigt wurden. Um Säuberung, Pflege und eventuelle Reparaturen kümmern sich ehrenamtliche Helfer.
Zum Fest hatte Veronika Leißner ein weiteres Vogelhäuschen für den Turm mitgebracht, das sie an Sören Herfurt aus Mölbitz überreichte. Außerdem wurde der Platz am Fledermausturm – ein beliebter Treffpunkt im Ort – in den zurückliegenden Monaten neu gestaltet und beherbergt nun neben mehreren Sitzmöglichkeiten einen sehr schönen Naturspielplatz.
Wie heißt es doch so schön? Was lange währt, wird gut! Und das trifft auch auf den Spielplatz zu, denn erste Pläne reiften bereits im letzten Jahr. Am Gelingen des ehrgeizigen Projekts haben die Mölbitzer selbst einen großen Anteil, die sich bereits 2017 zu einer aktiven Gruppen zusammenschlossen. Männer, Frauen und Kinder ließen Ideen sprießen, sammelten Spenden und organisierten mehrere Arbeitseinsätze. Spielgerätehersteller Uwe Kretzschmar aus Nischwitz, der die gewünschten Geräte schließlich fachmännisch errichtete, konnte mit großer Unterstützung rechnen, sodass die Kosten in einem finanziellen Rahmen blieben. So entstanden aus großen Holzstämmen eine Wippe und zwei Schaukeln sowie ein Kletter- und Balanciergerüst. Doch das absolute Highlight ist das hölzerne Piratenschiff, das von den Jungen und Mädchen im Dorf erobert werden möchte. Rings um den neuen Spielplatz pflanzten die Mölbitzer mit Unterstützung des LPV eine Hecke. Und, da es der trockene Sommer mit Wasser nicht so gut meinte, hieß es: gießen, gießen, gießen.
Und, die Dorfgemeinschaft hat weitere tolle Ideen. Ein kleines Stück die Straße entlang, entsteht gerade ein Dorfbegegnungshaus. Das Freigelände neben dem Gebäude soll ebenfalls zu einem Spielplatz umgestaltet werden. Angedacht ist ein Rodelberg unter dem ein Kriechtunnel hindurchführt. Außerdem können sich die Eltern für ihre Kinder zwei weitere Klettertürme vorstellen, die links und rechts vom Rodelberg emporragen, und vielleicht klappt es auch mit einer Sandbaustelle. Auch hierbei ist der Landschaftspflegeverband mit im Boot und es werden weiter Spenden gesammelt. Wer also die Mölbitzer bei ihrer Unternehmung unterstützen möchte, kann das gern tun (Kontoverbindung: LPV Nordwestsachsen, DE 69 8609 5554 0112 528571, Verwendungszweck: Spende für Spielplatz Mölbitz). KiKi