Die 4. Notenspur-Nacht der Hausmusik – in diesem Jahr unter internationaler Beteiligung von Musikern – findet am 24. November, ab 19 Uhr, im Stadtgebiet von Leipzig statt. Nach Anmeldeschluss von Gastgebern und Musikern sind es nunmehr 85 Hausmusikorte, unter denen sich die Besucher ihren Favoriten aussuchen können – das sind 18 mehr als im Vorjahr!
Noch nie war das Interesse bei Gastgebern und Musikern an der Mitwirkung so groß. Die Leipziger Musikfreunde machen von der Besucheranmeldemöglichkeit seit Anfang Oktober regen Gebrauch, so dass bereits ein Viertel der Veranstaltungen ausgebucht ist. Besondere Vorlieben lassen sich dabei allerdings nicht erkennen – Klassik, Pop und Weltmusik sind ebenso beliebt wie Oldies, Folk und Chormusik.
„Wir sind begeistert, welche Vielzahl von Aktivitäten die Leipziger entwickeln, um gemeinsam mit Freunden und Fremden ihre Musikliebe zu teilen“, schwärmt Projektleiterin Elke Leinhoß. „Wohnungen werden aus- und umgeräumt, Platz für ein Klavier geschaffen, Ausstellungen initiiert – selbst Gaststätten verzichten auf zahlende Gäste, nur um Musikern und Zuhörern einen wunderbaren musikalischen Abend zu bescheren.“
Immer öfter wird auch die Beteiligung der Zuhörer angeregt – sei es beim Spielen mitgebrachter oder vorhandener Musikinstrumente oder beim gemeinsamen Singen. Eine andere Tendenz ist die Verknüpfung unterschiedlicher Künste miteinander. Während in den vergangenen Jahren Hausmusiken schon öfter in Ateliers stattfanden, ist in diesem Jahr auch die Literatur ein häufiger Begleiter der Musik – Märchen, Lyrik, selbstgeschriebene und gelesene Prosa, Briefe.
Und noch eine Besonderheit prägt die 4. Notenspur-Nacht der Hausmusik: Im Rahmen des Notenspur-Projektes „Brücken bauen über Gräben“ – im Gedenken an 100 Jahre Ende des Ersten Weltkrieges – sind auch Musiker aus Städten mit engen Beziehungen zu Leipzig zu Gast in Leipziger Wohnungen. Dabei erhielt der Notenspur-Verein Unterstützung durch das Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig, über das die Einladungen erfolgten. „Dass die Nachfahren ehemaliger Kriegsgegner heute in privaten Räumen der Leipzigerinnen und Leipziger gemeinsam musizieren, ist eine eindrückliche Botschaft und ermutigt uns, nicht nachzulassen im Einsatz für das gemeinsame, friedliebende Europa“, betont Werner Schneider, Initiator der Notenspur-Nächte der Hausmusik.
Die Ensembles aus der Ukraine, aus Russland, Polen, Italien und Frankreich sind bereits am Mittwoch, dem 21. Oktober, 17 Uhr, in der Nikolaikirche während des Gottesdienstes zu hören, bevor sie dann am Samstag zur Notenspur-Nacht der Hausmusik in Wohnungen spielen. PM
Wer sich für den Besuch einer Hausmusik-Veranstaltung interessiert, kann sich informieren und anmelden unter www.notenspur-leipzig.de/hausmusik.