Das Hochwasserkompetenzzentrum informiert und berät Bürger zur Hochwassereigenvorsorge, zu hochwasserangepassten Bauweisen und Schutzmöglichkeiten für bestehende Gebäude am Standort An der Luppe 2 in Leipzig-Leutzsch. Symbolfoto: loewyne/pixelio.de

In Leipzig informiert seit Montag das „Kompetenzzentrum Hochwassereigenvorsorge Sachsen“ über Möglichkeiten, mit denen Bauherren und Hausbesitzer Vorsorge gegen Überschwemmungen treffen können.

Umweltminister Thomas Schmidt eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit Dr. Gabriele Stich, der Geschäftsführerin des Bildungs- und Demonstrationszentrums Dezentrale Infrastruktur e.V. (BDZ). Gezeigt und demonstriert werden verschiedene Möglichkeiten der baulichen Hochwassereigenvorsorge, darunter druckwassersichere Fenster, Türen und Garagentore sowie Dammbalkensysteme, die Gebäude vor eindringendem Grundwasser, Kanalisationswasser und Oberflächenwasser schützen können. Kontinuierliche Informationsveranstaltungen, die sich an Kommunen, Gemeinden und ihre Bürger richten, sowie Seminare, Workshops und Fachtagungen zu Themen der Hochwassereigenvorsorge runden das Gesamtangebot des Kompetenzzentrums ab.

„Der Freistaat Sachsen hat seit der Flutkatastrophe im August 2002
2,6 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz und in die nachhaltige Schadensbeseitigung investiert, so Umweltminister Thomas Schmidt.

„Bis zum Jahr 2023 wollen wir weitere 630 Millionen Euro in die Hand nehmen, um den Hochwasserschutz noch weiter zu verbessern“, so Umweltminister Thomas Schmidt weiter. „Allerdings muss eins klar sein: Schutz vor jedem nur denkbaren Hochwasser ist nirgendwo möglich. Und es gibt Orte, in denen keine Anlagen gebaut werden können, die ganze Gebiete schützen. Hier kommt es auf eigene Vorsorge an. Dafür bietet das Kompetenzzentrum in Leipzig jetzt Hilfestellung.“

Ein weiteres Angebot des BDZ ist der „Sächsische Hochwasservorsorgeausweis“ für Hausbesitzer. Das BDZ und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden haben diesen Ausweis und das zugehörige Ausbildungsprogramm erarbeitet. Speziell geschulte Sachverständige werten dabei in einer Ist-Analyse die momentane Gefährdung des Gebäudes durch Flusshochwasser, Grundwasseranstieg, Starkregen oder Kanalüberstau aus. Darauf aufbauend, entwickeln die Sachverständigen konkrete Maßnahmen und Vorschläge zur Minderung der Gefährdung, zeigen aber auch Grenzen der Gebäudeanpassung auf. Aktuell wird der Ausweis an 15 bestehenden Gebäuden unterschiedlichen Typs in verschiedenen Regionen Sachsens getestet. red.

www.bdz-hochwasser-eigenvorsorge.de, Tel. 0341 4422979

 

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