Am kommenden Wochenende öffnet im Eilenburger Museum eine Sonderausstellung mit historischen Ansichtskarten. Museumsleiter Andreas Flegel stellte einen Querschnitt der schönsten Motive zusammen. Foto: KiKi

Das Eilenburger Museum gewährt seinen Gästen vom 13. September bis 15. November unter dem Titel „Gruß aus Eilenburg“ einen Einblick in eine umfangreiche Sammlung des Hauses. Dabei handelt es sich um historische Ansichtskarten aus den vergangenen 130 Jahren.

Wie von Andreas Flegel zu erfahren ist, habe man insbesondere in den zurückliegenden drei Jahrzehnten etwa 3500 Exemplare zusammentragen, die eindrucksvoll die Entwicklung der Stadt und deren bauliche Veränderungen dokumentieren. Dabei sei man überrascht, dass immer wieder bisher unbekannte Karten auftauchen. Die älteste Karte, die sich im Museumsbestand befindet, stammt aus dem Jahr 1891 und präsentiert eine Gesamtansicht von Eilenburg aus südlicher Richtung gesehen.

„Wir zeigen einen Querschnitt der schönsten Motive aus über 100 Jahren und spannen den Bogen bis in die Gegenwart“, verrät der Museumsleiter. Dabei würde die Schau nach topografischen und chronologischen Gesichtspunkten und Themen beziehungsweise nach Drucktechniken gegliedert. Die Ansichtskarten jüngeren Datums stammen aus der DDR-Zeit und den letzten 30 Jahren nach der friedlichen Revolution.

Momentan ist Andreas Flegel dabei, den umfangreichen Bestand zu sichten und eine Auswahl zu treffen. Die entsprechenden Motive werden dann auf schwarzem Passepartout angeordnet und eingerahmt. Die Ausstellung, die in den nächsten Tagen aufgebaut wird, beginnt passenderweise direkt am Tag des offenen Denkmals, und deshalb wolle man größtenteils viele Gebäude und städtebauliche Ensembles darstellen. Spannend zeigen sich insbesondere diejenigen Ansichten, die heute nicht mehr existieren oder sich gravierend änderten.

Die Sonderausstellung kann zwei Monate lang zu den regulären Öffnungszeiten des Museums unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen besichtigt werden. Doch auf eine öffentliche Vernissage, wie sonst üblich, wird in diesem Jahr aus aktuellem Anlass verzichtet.

Vor über 100 Jahren wurde diese prächtige Ansichtskarte von Eilenburg aus nach Mailand geschickt. Repro: KiKi

Noch ein Satz zur abgebildeten Ansichtskarte, die das Museum 2001 käuflich erwarb. Bei diesem aufwendig hergestellten Exemplar handelt es sich um eine Prägekarte im Jugendstil, die im Leipziger Verlag Max Scholz angefertigt wurde. Das farblich arrangierte Blumenmotiv und die Ornamente wurden zum Teil in Prägetechnik gestaltet. Die Fotografie zeigt den Eilenburger Markt. Relativ deutlich kann man auch das Datum 29.12.1904 erkennen. „Doch auf der Rückseite“, so weiß Andreas Flegel, steht der Empfänger, und da wird ersichtlich, dass die Post seinerzeit nach Mailand verschickt wurde. Jedenfalls fand sie den weiten Weg wieder zurück in die nordsächsische Muldestadt, wo sie vor 116 Jahren ihre Reise begann.  KiKi

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