Kleiner Piks mit großer Wirkung: Das Gesundheitsamt rät grundsätzlich, insbesondere aber Risikogruppen zur Grippeschutzimpfung.Foto: Roger Dietze

REGION. Die nächste Grippewelle kommt ganz sicher. Gut zu wissen, dass in der angelaufenen Grippesaison ausschließlich der sogenannte Vierfachimpfstoff zum Einsatz kommen soll. Demgegenüber gibt es aktuell aber Engpässe bei der flächendeckenden Versorgung mit diesem.
Laut dem sächsischen Apothekerverband sind derzeit einer Umfrage unter Mitgliedsapotheken nur noch wenig Impfdosen in den Apotheken des Freistaates vorrätig. Ursache sei, dass Ärzte und Apotheker in diesem Jahr erst sehr spät Vorbestellungen melden konnten.
Es war lange Zeit nicht klar gewesen, welcher Grippeimpfstoff als wirtschaftlich eingestuft und erstattet wird. Zum aktuellen Zeitpunkt geht der Apothekerverband gleichwohl davon aus, dass alle impfwilligen Patienten mit Grippe-Impfstoff versorgt werden können.
Der Vierfachimpfstoff stand in der vergangenen Grippesaison nur in begrenztem Maße zur Verfügung. „Die Sächsische Impfkommission hat schon seit längerer Zeit den ausschließlichen Einsatz dieses Impfstoffes empfohlen, Anfang dieses Jahres ist nun auch die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut dieser Empfehlung gefolgt und hat sie ihrerseits ausgesprochen“, berichtet Dietmar Beier, Sprecher der Sächsischen Impfkommission. „Es sollte in den nächsten Wochen ausschließlich der Vierfach-Impfstoff zum Einsatz kommen und keinesfalls der Dreifach-Impfstoff“, so der pensionierte Chemnitzer Mediziner.
Der wirksamste Impfstoff allerdings nutzt wenig, wenn er aufgrund einer zu geringen Impfwilligkeit nicht verabreicht werden kann. Laut dem Landratsamt des Landkreises Leipzig haben die Arztpraxen bis Mitte dieses Monats reichlich 800 Grippeschutzimpfungen vorgenommen. „Die Monate Oktober und November sind der optimale Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung“, empfiehlt Amtsärztin Martine Matthes, die bestätigt, dass im Gesundheitsamt in Grimma und Borna der Vierfachimpfstoff zur Verfügung stehe. Viele unterschätzten die durch das sogenannte Influenza-Virus verursachte Grippe. „Dabei können die Auswirkungen der Erkrankung schon bei gesunden Menschen gravierend sein“, warnt die Amtsärztin. Eine besondere Gefährdung bestehe für Personen mit einem chronischen Leiden wie etwa Herz-Kreislauf- und chronischen Lungenerkrankungen sowie für ältere Menschen, da es bei diesen im Krankheitsverlauf durch eine Infektion mit Influenza-Viren häufiger zu schweren Komplikationen kommen könne. „Die Sächsische Impfkommission empfiehlt grundsätzlich allen Bürgern die jährliche Grippeschutzimpfung, wobei insbesondere Schwangere und Beschäftigte in Einrichtungen mit Publikumsverkehr sowie medizinisches Personal in Krankenhäusern und in der Altenpflege diesbezüglich vorbeugen sollten“, so die Amtsärztin, die ferner rät, anlässlich der Grippeschutz- auch an die Pneumokokken-Impfung zu denken. Roger Dietze

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