Vernissage in Garbisdorf: Lutz Woitke spricht mit Kai Spade über seine Ausstellung. Foto: Jens Paul Taubert
Vernissage in Garbisdorf: Lutz Woitke (rechts) spricht mit Kai Spade über seine Ausstellung. Foto: Jens Paul Taubert

In der „Galerie im Pferdestall“ Garbisdorf ist die erste Ausstellung des neuen Jahres eröffnet worden. Noch bis zum 17. März sind dort Arbeiten von Kai Spade zu sehen. Über die beachtliche Resonanz zur Ausstellungseröffnung Ende Januar freuten sich die Veranstalter sehr und hoffen darauf, dass diese erste Sonderschau des Jahrgangs 2024 – ebenso wie die folgenden geplanten Präsentationen – einen großen Zuspruch finden wird.

Kai Spades Werdegang

Kai Spade wurde 1980 in Bad Harzburg geboren und begann ab 2002 ein Studium der Grafik an der Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig. Diesen Anfängen schloss sich zwischen 2003 und 2008 ein Studium mit Schwerpunkt Zeichnung und Bildhauerei, ebenso absolviert an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig an, beendet mit einem Diplom. Seit 2009 lebt und arbeitet der Künstler in Leipzig.

Im Jahr 2021 war er „Artist in Residence“ in der Galerie im Quellenhof Garbisdorf und arbeitete in der dortigen Druckwerkstatt. Dieser Aufenthalt wurde mit einem einmonatigen Arbeitsstipendium begleitet. Da der Zeitraum seines Arbeitsaufenthaltes damals durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie geprägt war, war zu jener Zeit nur eine beschränkte Öffentlichkeitswahrnehmung möglich. Das wurde jetzt mit besagter Ausstellung und einem einleitenden Gespräch zur Vernissage nachgeholt.

„Während sich der Künstler in den ersten Jahren in Leipzig hauptsächlich mit der Zeichnung beschäftigte, hat er sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Medium der Radierung auseinandergesetzt und arbeitet vorwiegend in großen Formaten“, erzählt Lutz Woitke, der den Eröffnungsabend moderierte und dabei auch ein Gespräch mit Kai Spade führte.

Radierungen, Fotos und Lost Places

Die Sujets erinnern an „Lost Places“, in denen er die Figuren seiner Lebensumwelt platziert. Die Radierungen wirken kühl und distanziert, strahlen aber eine unheimliche Faszination aus, so Woitke weiter.

Ausgangspunkt sind meist Fotos, die er von den Räumlichkeiten mit den darin befindlichen Personen macht, wobei diese Fotos von ihm arrangiert werden – im Sinne von Installationen. Auch die ornamentalen Hintergründe sind von ihm in dieser Vorstufe angebracht worden.

Die Eröffnungsveranstaltung war gut besucht, rund 50 Kunstinteressierte inklusive einer kleinen Fangemeinde aus Leipzig waren gekommen. Der Besuch der Ausstellung ist nunmehr bis zum 17. März nach Anmeldung möglich und die ausgestellten Arbeiten können käuflich erworben werden. Eine Preisliste liegt in Garbisdorf aus.

Heimatverein Göpfersdorf blickt auf 2023 zurück

Noch vor der Ausstellungseröffnung blickte der Heimatverein Göpfersdorf, unter dessen Dach die Galerie betrieben und betreut wird, auf das Jahr 2023 zurück. Es war das erste, in dem Jens-Uwe Hoffmann und Lutz Woitke die Fäden für den Galeriebetrieb in der Hand hielten. Sich sehr wohl bewusst seiend, dass die Fußstapfen, die Günter Lichtenstein hinterlassen hat, groß sind. „Doch wir geben uns redlich Mühe, diese zu füllen“, so die beiden.

Das Ausstellungsprogramm 2023 präsentierte mit Patrick Fauck, Gerald Nigl, Tim von Veh und Andreas Weißgerber vier Künstler und eine Auswahl aus deren Schaffen und zeigte sehr unterschiedliche künstlerische Positionen.

Ausstellungen, Holzbildhauerpleinair und Artist in Residence

Im neuen Jahrgang 2024 sind ebenfalls wieder vier Ausstellungen geplant. Die Eröffnungen finden jeweils freitags um 19.30 Uhr statt. Die Exposition von Kai Spade läuft bereits, am 22. März folgen mit einem Ausschnitt aus ihrem Schaffen die Künstler Andreas Hachulla aus Berlin und Ulrich Hachulla aus Leipzig.

Am 6. September heißt das Thema „Familienbande“, unter dem sich Hartwig Ebersbach, Julia Tomasi Müntz, Mirjam Ebersbach, Wolfram Ebersbach, Christine Ebersbach und Lorenz Ebersbach vereinen werden. Den Schlusspunkt setzt schließlich ab 22. November der Chemnitzer Künstler Osmar Osten.

„Unserer Meinung nach ein spannendes Programm“, kommentiert Lutz Woitke die Vorhaben, die im Sommer noch durch das traditionelle Holzbildhauerpleinair und einen neuerlichen Künstleraufenthalt im Rahmen des Programms „Artist in Residence“ ergänzt würden.

„Wir würden uns freuen, wenn das Interesse nicht nachlässt und Interessierte recht zahlreich den Weg nach Garbisdorf finden würden“ so Lutz Woitke und Jens-Uwe Hoffmann. Sie danken zudem den vielen Helfern vom Heimatverein, ohne die das alles nicht zu bewältigen wäre. Stellvertretend seien hier genannt: Susann und Dirk Schatz, Enrico Scholz, Christian Maul, Ariane Petzold, Mario Geißler, Jörg Wolfram, Klaus Kamprad und Günter Lichtenstein. Ralf Miehle

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