GRIMMA. Für den Ernstfall gerüstet sein: Unter diesem Motto kamen am Sonnabend knapp 30 Kinder und Jugendliche der DRK Wasserwacht-Ortsgruppe Grimma innerhalb des DRK Muldental auf dem Gelände des Seesportvereins Albin Köbis am Grimmaer Muldeufer zusammen. Um dort an verschiedenen Stationen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu trainieren, die sie in die Lage versetzen, in mehr oder weniger ferner Zukunft Menschenleben zu retten.
Ernstfälle wie das 2013er Hochwasser, bei dem die Grimmaer Wasserwachtler letztmalig im (Ernstfall-)Einsatz waren. „Wir leisten aber auch regelmäßig bei Veranstaltungen wie dem Muldental-Triathlon oder den Sportabzeichen-Wettkämpfen Hilfestellung, wobei bei diesen Gelegenheiten unsere Nachwuchsleute ab 16 Jahren ihre ersten Erfahrungen sammeln“, berichtet Wasserwacht-Jugendleiterin Annett Lehmann, die vorgestern rund die Hälfte ihrer Schützlinge beim diesjährigen Trainingslager begrüßen konnte. „Mit unseren insgesamt 60 bis 65 Kindern und Jugendlichen sind wir im Nachwuchsbereich nicht nur sehr gut aufgestellt, sondern diese Zahl stellt für uns hinsichtlich unserer Betreuungsmöglichkeiten auch die Obergrenze dar“, so Lehmann. Dass man zum Führen einer Warteliste im Nachwuchsbereich gezwungen sei, liege zum einen in den eine Magnetwirkung habenden Schwimmkursen begründet, zum anderen in der bekannt guten Qualität, der von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleisteten ehrenamtlichen Arbeit. Zum harten Betreuerkern der Wasserwacht Grimma gehört Melanie Koch, die am Sonnabend die Trainingslager-Teilnehmer beim Anlegen eines Druckverbandes betreute.
„Bei solcherart praktischen Übungen ist einem die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen gewiss, wohingegen es bei der theoretischen Wissensvermittlung nicht immer ganz so einfach und es entsprechend hilfreich ist, die Theorie stets mit Praxisteilen zu kombinieren“, so die 29-Jährige, die seit fast zwei Jahrzehnten der Grimmaer Wasserwacht die Treue hält. Wie der Name verrät, dreht sich bei dieser Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes alles um das nasse Element. Doch neben der Ausbildung zum Rettungsschwimmer und dem Erlernen verschiedener Schwimmarten ist auch die Erste Hilfe ein untrennbarer Bestandteil der Schulungen des Wasserwachtnachwuchses, der vorgestern neben dem Erlernen des Anlegens eines Druckverbandes in einer weiteren Station zum Herausfinden von 20 Gegenständen angehalten war, die in eine Sanitasche gehören. Denn selbige gehört zum Standardrepertoire, wenn die jugendlichen Wasserwachtler im Alter ab 16 Jahren in Freibädern, an Seen sowie bei der Absicherung von Sport- und Kulturveranstaltungen im Einsatz sind. Darauf arbeitet auch Alex hin, der über einen der Schwimmkurse zur Grimmaer Wasserwacht fand. „Allerdings war es auch unabhängig von diesem Kurs mein Wunsch, der Ortsgruppe beizutreten, weil mir Schwimmen sehr viel Spaß bereitet“, so der Zwölfjährige, der in Altenhain und damit wie die meisten Grimmaer Nachwuchs-Wasserwachtler nicht in der Großen Kreisstadt zu Hause ist. „Unsere Mitglieder kommen aus dem gesamten Muldentalkreis“, berichtet Jugendleiterin Annett Lehmann. Roger Dietze