Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank einer zweckgebundenen Spende der Symphasis-Stiftung für die weitere Freilegung, Konservierung und Restaurierung der mittelalterlichen Malereien in der Chorapsis der Dorfkirche Kulkwitz 10 000 Euro zur Verfügung. Die Dorfkirche gehört zu den über 770 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Sachsen fördern konnte.
Bei der Kirche von Kulkwitz, heute einem Ortsteil von Markranstädt, handelt es sich um eine romanische Chorturmkirche, die um 1200 im romanischen Stil erbaut wurde. Sie ist eine der ältesten Kirchen in Sachsen. Den Quaderbau überragt ein mächtiger Querturm über der Vierung, im Osten wird er von einer Halbkreis-Apsis abgeschlossen.
An der Südseite befindet sich ein lange Zeit vermauerter rundbogiger Zugang mit profiliertem Gewände. Der Chor ist kreuzgratgewölbt, das gestreckte Schiff ist mit einer 2009 wiederentdeckten Kassettendecke flach gedeckt. Der Altaraufbau von 1708 wurde mit der Kanzel aus dem frühen 17. Jahrhundert verbunden. 1833 erfolgte eine Grundsanierung, die jüngste Außensanierung konnte 2009 abgeschlossen werden. In den 1960er-Jahren hat man die Kirche „leergeräumt“. Es gibt lediglich noch eine neue Empore, ansonsten keine Ausstattung.
In der Apsis wurden vor drei Jahren gut erhaltene, großflächige Malereien aus dem beginnenden 13. Jahrhundert gefunden. Sie zeigen unter anderem die Majestas Domini, Christus auf dem Thron, eingerahmt von Bildnissen der vier Evangelisten. Ziel ist die Konservierung der Malereien und die Schaffung einzelner Sichtfenster. In mehreren Jahresscheiben sollen weitere Freilegungen erfolgen. PM