Das ist doch mal ein Paukenschlag im Leipziger Sport: Einer der erf
olgreichsten Athleten aus der Messestadt hat noch einmal Erfolgshunger bekommen. Und den stillt man bekanntlich am besten mit Edelmetall – genau darauf ist auch Finswimmer Max Poschart aus, der 2025 bei den World Games noch einmal an den Start gehen möchte.
Eigentlich hatte er nach der WM 2023 die Monoflosse an den berühmten Nagel gehangen. Wie kommt nun der Rücktritt vom Rücktritt? „Der Gedanke kam, als ich die Finalergebnisse bei der diesjährigen WM gesehen hatte. Da erkannte ich die Möglichkeit, mich noch einmal für die World Games-Strecken zu qualifizieren und wollte es gern versuchen.“
World-Games-Qualifikation hat er geschafft
Klar, dass der 30-Jährige vom SC DHfK Leipzig diesen Gedanken auch umgehend Taten folgen ließ – schon beim Weltcupfinale in Italien im Oktober war er über mehrere Einzelstrecken an den Start gegangen und hatte sich mit drei Mal Gold und einmal Silber eindrucksvoll zurückgemeldet. Mehr noch: Die World-Games-Qualifikation über die 50 Meter Apnoe sowie 100 und 200 Meter Finswimming war damit auch unter Dach und Fach.
Für Eingeweihte war dies alles wohl eher keine Überraschung: Max Poschart ist fit wie eh und je, pumpt mehrmals in der Woche bei „Weightlifting Leipzig“. Das nötige Wassergefühl hatte er sich in gut sechs Wochen vor dem erwähnten Weltcup im italienischen Lignano geholt. Und dann in Abwesenheit vom legitimen Nachfolger, Club-Kollegen und Doppel-Weltmeister Justus Mörstedt richtig abgeräumt: „Es hat mich schon überrascht, wie dicht ich an den Weltrekord herangeschwommen bin.“ Klingt tatsächlich beinahe wie eine Kampfansage an die Konkurrenz.
Poschart will bei World Games keine Medaille mehr gewinnen
Trotzdem mag der Familienvater den Ball eher flach halten: „Ich muss bei den World Games keine Medaille mehr gewinnen. Ich möchte vor allem das Erlebnis dieser außergewöhnlichen Veranstaltung noch einmal mitnehmen und die Staffel unterstützen – das ist meine Motivation.“ Zur Erinnerung: Schon bei der WM 2024 hatte Max Poschart eben für die Staffel die Monoflosse noch einmal übergezogen.
Wichtig wird vor allem sein, wie schnell der Heilungsprozess nach der (planmäßigen) Knie-OP abläuft – derzeit ist er auf Krücken und mit Schiene unterwegs. Zwei bis vier Monate werde ihn dies in Sachen Finswimming-Trainig kosten; was aber im Plan liege: Bis April/Mai wollte Max Poschart die Flossen beiseite legen.
Immerhin: Es gibt weitere Motivation – denn der SC DHfK wird vermutlich eine schlagkräftige Finswimming-Truppe zu den World Games senden. Neben den Clubkollegen Justus Mörstedt und Niklas Loßner (Startrecht für den SC DHfK ab 2025) haben auch die deutsche Männer- und Frauenstaffel das Ticket für die World Games gelöst. Und da werden die Staffelplätze final erst im kommenden Jahr vergeben. Neben dem genannten Trio haben bei den Frauen auch Nadja Barthel und die am Stützpunkt in Leipzig trainierende Michele Rütze aus Dresden sehr gute Chancen auf eine Nominierung. red./jw