Besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können. Am Ende seiner einzigartigen Karriere schrieb Finswimmer Max Poschart vom SC DHfK Leipzig ein Happy End mit Ausrufezeichen. Bei der Europameisterschaft im ungarischen Gödöllő unterstrich er mit dreimal Silber (!) und viermal Gold (!!) noch einmal seine Weltklasse. Für den passenden Rahmen sorgten weitere starke Auftritte von Finswimmerinnen und -swimmern aus der Messestadt.
Beflügelt als frisch gebackener Papa
Beflügelt als frisch gebackener Papa setzte SC DHfK-Finswimmer Max Poschart bei seinem letzten großen Wettkampf, der Europameisterschaft in Gödöllő, noch einmal ein beeindruckendes Ausrufezeichen. Mit drei Goldmedaillen auf den Einzelstrecken, einer silbernen über 50 Meter Finswimming sowie einmal Staffelgold und dreimal Staffelsilber krönte der Leipziger Ausnahmeathlet seine besondere Karriere. „Ich bin überglücklich, wie mein letzter Wettkampf gelaufen ist. Es ist einer meiner besten und erfolgreichsten überhaupt. Ich hatte noch nie bei einer EM oder WM so viele Medaillen und schon gar nicht so viele goldene. Damit habe ich wirklich ein super Ende gefunden“, sagte der 28-Jährige glücklich, der direkt nach dem letzten Rennen alleine zurück zu seiner Frau Elena und Sohn Till gen Leipzig fuhr. Sie hatten von zu Hause im Livestream mitgefiebert.
Max Poschart schwamm persönliche Saisonbestleistung
Und auch abseits der vielen Medaillen zeigte Max Poschart noch einmal, wie gut er drauf war, schwamm auf allen Strecken persönliche Saisonbestleistung und kratzte über seine Paradestrecke 100 Meter Finswimming im Vorlauf fast noch einmal an seinem eigens vor einem Jahr aufgestellten Weltrekord. „Mit diesen Ergebnissen habe ich absolut nicht gerechnet“, überlegt Max Poschart: „Vor allem, weil ich dieses Jahr nicht mehr so viel ins reine Finswimming-Training investiert habe und mit dem CrossFit neue Wege gegangen bin.“ Seit einer Saison war der gebürtige Potsdamer nur noch zwei- bis dreimal die Woche im Schwimmbecken, trainierte stattdessen bis sechsmal bei Weightlifting Leipzig. „Sie waren eine riesige Unterstützung für mich und haben einen großen Anteil an meinen Erfolgen.“
Max Poschart ist einer der besten Finswimmer weltweit
Und auch, wenn mit Max Poschart einer der besten Finswimmer weltweit abtritt, so muss einem um die Zukunft der Leipziger Flossenschwimmer nicht bange sein. Bestes Beispiel ist SC DHfK-Athlet Justus Mörstedt, der sich neben zwei Staffelmedaillen auch dreimal im Einzel als Vize-Europameister (100m FS, 100m ST, 400m ST) krönen konnte. Und das, obwohl der 22-Jährige anfangs mit einem Magen-Darm-Infekt kämpfte und an seinem ersten Wettkampftag mit vier Starts in kürzester Zeit (darunter zwei Finals innerhalb von gut einer halben Stunde) ein extremes Programm abspulen musste.
Auf seinen Höhepunkt, den Doppelsieg mit Max Poschart über 100m Streckentauchen, folgte das Finale über seine Paradestrecke 200m FS, auf der Justus Mörstedt im Schlussspurt die Kräfte verließen. Am Ende wurde es knapp Platz vier, doch der Medizinstudent nahm das vielmehr als Anreiz, in der nächsten Saison wieder voll anzugreifen. „Insgesamt freue ich mich einfach, dass ich die EM im Gesamtpaket dann trotzdem mit konstanten Leistungen schwimmen konnte“, und er blickte bereits auf die nächste Herausforderung: „Außerdem bin ich jetzt auch besonders erleichtert, dass ich mich nun gänzlich meiner Physikumsvorbereitung widmen kann. Bislang konnte ich nur mit angezogener Handbremse lernen.“
Starke Auftritte
Stark unterwegs waren obendrein Nadja Barthel und Duncan Gaida: Die 18-Jährige holte beim Comeback nach langer Verletzungspause zwei Silbermedaillen in der Staffel. Und der Langstreckenspezialist holte auf seiner Paradestrecke über 1500 Meter einen guten vierten Platz. Edelmetall gab’s dann auch in der viermal 200-Meter-Staffel mit Max Poschart, Justus Mörstedt und dem Erfurter Marek Leipold und zwar Silber.