Leipzig. Mit dem Tieflader schwebte sie ein, die Lok Nummer 9 vom Verein Museumsfeldbahn Lindenau. Aus den Niederlande hatte man das gute Stück in die Messestadt geholt – eine Diesellok vom Typ A4L514F aus dem Hause Klöckner-Humboldt-Deutz, Baujahr 1954. Das gute Stück soll nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf zu neuem Leben erweckt werden.
Das mit dem Einschweben darf durchaus wörtlich genommen werden – ein Schwerlastkran war notwendig, um das Zwölf-Tonnen-Gerät wieder auf die Schiene zu setzen. Wobei dies nicht ganz richtig ist, denn da gab es eine gewisse Diskrepanz in der Spurweite: Die Lok aus Holland war auf 900 Millimeter breiten Schienen unterwegs, doch die Museumsfeldbahn rangiert auf lediglich 800 Millimetern Spurweite. Gut, dass man sich beim Museumsfeldbahn-Verein zu helfen wusste und den Neuzugang kurzerhand auf ein Gestell ablud, mit dem Lok Nummer 2 den neuen Kameraden vom Schwarzen Weg an den Schönauer Lachen gen Bahnhof chauffierte.
Zur Geschichte: Die Klöckner-Humboldt-Deutz-Lok war einst beim Hafenamt in Rotterdam „angestellt“, später transportierte sie Ton in eine holländische Ziegelei, bis diese 1982 geschlossen wurde. „Seitdem stand sie ungenutzt abgestellt in den Weiten der holländischen Ebene“, erzählte Uwe Köhler vom Museumsfeldbahn-Verein, der das gute Stück schließlich aufspürte. Nun hat man in den kommenden Wochen und Monaten noch einiges zu tun, damit der Neuzugang auch auf Tour gehen kann – eine Umspurung steht beispielsweise an. Immerhin: Lok Nummer 9 hat auch ein Plätzchen unter dem Dach der vereinseigenen Fahrzeughalle am Museumsbahnhof in Lindenau gefunden. Jens Wagner
Infos: www.museumsfeldbahn.de oder auf der Facebook-Seite der Bahn – hier findet man den Link zu Youtube-Videos über die weitere Geschichte von Lok #9.