Leipzig. „Die erste Wald-Meisterschaft geht an die LTM GmbH – wir unterstützen das angestrebte Ziel tatkräftig und sind damit die ersten offiziellen Waldmeister zur Europameisterschaft 2024“, freute sich in diesen Tagen Volker Bremer, Geschäftsführer der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. Der Hintergrund: Es gibt ein gemeinsames Spendenprojekt des Zoo Leipzig und der Host City Leipzig als Austragungsort der UEFA Fußball-Europameisterschaft 2024™; initiiert von Zoo-Chef Prof. Jörg Junhold als EM-Botschafter für Nachhaltigkeit. Bei der „Wald-Meisterschaft“ geht es darum, mit jeweils fünf Euro die Anpflanzung eines neuen Baums für einen grünen Freistaat Sachsen zu unterstützen – dieser wird von der Stiftung Wald für Sachsen gekauft, gepflanzt und fünf Jahre lang gepflegt. Wie nötig diese Initiative ist, erklärt Henrik Lindner, Geschäftsführer der Stiftung Wald für Sachsen: „In den vergangenen Jahren haben wir 1.200 Hektar Land aufgeforstet. Das entspricht 500 Millionen Bäumen. Leipzig gilt in Sachsen als waldärmste Region. Unser Ziel ist es, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht!“ Und die Leipziger Sportamtschef Katja Büchel hält fest: „Mit Hilfe der Leipzigerinnen und Leipziger wollen wir bis 2024 insgesamt 8.096 Bäume spenden.“
Führungswechsel an der Spitze der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig: Nach über 15 Jahren Amtszeit als Hauptgeschäftsführer geht Dr. Thomas Hofmann in den wohlverdienten Ruhestand – mit Dr. Fabian Magerl steht der Nachfolger inzwischen fest, der am 1. Mai 2023 die Amtsgeschäfte übernehmen wird. Einen entsprechenden Beschluss hatte die Vollversammlung der IHK zu Leipzig vor kurzem gefasst – damit sei „ein langer Findungsprozess zu einem erfolgreichen Abschluss“ gekommen, meinte Präsident Kristian Kirpal: „Mit Dr. Fabian Magerl haben wir einen neuen Hauptgeschäftsführer gefunden, der aufgrund seiner vielseitigen Erfahrung in Wirtschaft und Verwaltung ein hervorragendes Verständnis für die Belange unserer Mitgliedsunternehmen mitbringt und so die IHK zu Leipzig zukunftsorientiert weiterführt.“ Diesem Lob schloss sich auch Dr. Thomas Hofmann an: „Nach mehr als 15 Jahren als Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig bin ich froh, dass ich meinen Platz einem kompetenten und vielversprechenden Nachfolger überlassen kann.“
Johannes Neuer wird neuer Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig: Im August kommenden Jahres tritt er die Nachfolge von Michael Fernau an, der nach mehr als 15 Jahren in den Ruhestand geht. „Ich bin begeistert und dankbar, die Leitung des Gründungsstandorts in Leipzig übernehmen zu dürfen und freue mich darauf, die strategische Weiterentwicklung der Deutschen Nationalbibliothek mitzugestalten“, gab Johannes Neuer nach seiner Berufung zu Protokoll. Er bringt jede Menge Erfahrung mit: Derzeit ist er Bibliothekarischer Direktor der ekz.bibliotheksservice GmbH, zuvor war er als Führungskraft an der New York Public Library tätig. Für seine Berufung hatte der Verwaltungsrat der Deutschen Nationalbibliothek gestimmt – was Kulturstaatsministerin Claudia Roth begrüßte: „Das ist ein wichtiges Zeichen für die Bedeutung des schriftlichen Kulturerbes des 21. Jahrhunderts, zur Stärkung einer Kultur des Forschens, Entwickelns und Entdeckens und der Vermittlung.“
Die Markkleeberger Kalenderblätter mit zwölf historischen Persönlichkeiten der Stadt zu verbinden – eine Idee von Bernd Mühling, Mitglied des Kulturvereins, die seit Jahren richtig gut ankommt. Auch für den Jahresweiser 2023 ist er wieder in die Chronik eingetaucht und hat Erstaunliches entdeckt, dies mal aus der Musik. Da ist die Rede von Werner Neumann, den Musikwissenschaftler, der 1950 nach einer Bachfeier anregte, in Leipzig ein Bacharchiv zu gründen. Bis 1973 leitete er das Haus und machte es zu dem, was es heute ist: eine weltbekannte Institution. Im Wolfswinkel zu Hause war beispielsweise auch Günther Ramin, bekannt als Leiter des Thomanerchors, Komponist, begnadeter Organist, Dirigent des Leipziger Symphonieorchesters. Zu den begabten musikalischen Markkleebergern gehörte ebenso die Sängerin Elly Hartwig-Correns, die sich gern in Raschwitz und Oetzsch ausruhte. In der Gautzscher Oststraße wohnte der Posaunist Serafin Alschausky, der eine neue Posaunenform erfand. Eine kleine Geschichte ist auch der Sängerin Brigitte Rabald gewidmet, die später mit Orchesterleiter Alo Koll außer Landes ging und 2000 zurückkehrte.
Was für ein Ritterschlag für die Leipziger Literaturszene: Drei Preise im Namen von Gotthold Ephraim Lessing waren vom Freistaat Sachsen wieder zu vergeben und alle drei gingen in die Messestadt. Der Lyriker Andreas Reimann wurde mit dem Lessing-Preis 2023 geehrt, die beiden Lessing-Förderpreise erhielten die Singer/Songwriterin Sarah Lesch und die Autorin Heike Geißler. „Erst allmählich wird heute deutlich, was er für ein wichtiges und literarisch kraftvolles Werk geschaffen hat. Unbeirrt auch in jenen DDR-Jahren, in denen er offiziell kaum zur Kenntnis genommen wurde“, sagt Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch zum Schaffen von Andreas Reimann und ergänzte: „Aufklärerisch im Sinne von Klarheit, Realismus und differenziertem Blick auch hinter die Kulissen sind auch die Arbeiten der Förderpreisträgerinnen Heike Geißler und Sarah Lesch.“ Überreicht werden die Preise übrigens am 21. Januar 2023 – also am Vorabend von Lessings Geburtstag – natürlich in Kamenz.