So sehen Sieger aus: Die Sportlerinnen und Sportler des Jahres vom SC DHfK Leipzig auf einen Blick. Foto: Florian Pappert

Leipzig. Darauf hatte man wirklich lange gewartet – endlich mal wieder eine Veranstaltung, bei der man sich auch in die Augen schauen konnte. Und da waren diverse Augenpaare dabei, die richtig strahlten, die von Melanie Gebhardt und Martin Schulz beispielsweise: Die Beiden wurden bei der Sportlerehrung des SC DHfK Leipzig vor Wochenfrist zu Sportlerin und zum Sportler des Jahres gekürt.

Kajak-Olympiasiegerin Anett Schuck fand die richtigen Worte für die frischgebackene Sportlerin des Jahres 2021: „Für mich hat Melanie diese Auszeichnung mehr als verdient: Sie hat seit dem Juniorenjahr alle Erfolge geholt, die man holen kann. Im letzten Jahr hatte sie endlich nach so vielen Jahren die Olympischen Spiele geschafft und auch, wenn es die Medaille nicht geworden ist, ist das für mich ein Weg, der ausgezeichnet werden muss.“ 2024 möchte die Kanutin bei den Olympischen Spielen noch einmal angreifen und, wie sie auf der Bühne sagte, „in Paris eine Medaille gewinnen“.

Auf zwei Medaillen bei den Paralympischen Spielen kann Paratriathlet Martin Schulz stolz zurückblicken und wurde nach seiner Titelverteidigung in Tokio mit großem Abstand zum Sportler des Jahres im SC DHfK gewählt. Überrascht wurde der 32-Jährige in einer bewegenden Video-Laudatio von seiner ersten Schwimmtrainerin Simone Jentzsch aus Döbeln. „Aufgrund seines Handicaps haben ihn die Schwimmmeister damals weggeschickt. Seine Mutti kam dann ganz aufgelöst zu mir und ich sagte: Ja, wir probieren es. Martin war einer der Ersten, der das Schwimmen gelernt hatte.“ Heute ist Martin Schulz zweifacher Paralympics-Sieger und möchte auch 2024 in Paris noch einmal starten. „Wer mich kennt, weiß, dass ich immer aufs Treppchen möchte. Deshalb wird mein Ziel auch in Paris eine Medaille sein.“

Es waren die unbestrittenen Höhepunkte einer klassischen „Endlich!“-Veranstaltung. „Ich freue mich, euch allen wieder persönlich in die Augen schauen zu können“, erklärte Angelika Noack, Vizepräsidentin Leistungssport des SC DHfK, und beschrieb damit treffend, was viele Gäste im Mediencampus „Villa Ida“ fühlten. Nach einjähriger Pause konnte die Sportlerehrung des SC DHfK endlich wieder in Präsenz stattfinden und den erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportlern, Trainern und Mannschaften des Vereins die Bühne und der Applaus gegeben werden, die sie verdienen. Über 100 Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik hatten sich zur Sportlerehrung des SC DHfK Leipzig im Mediencampus „Villa Ida“ versammelt.

Und Auszeichnungen gab es da eine ganze Menge: Zum Trainer des Jahres wurde Gunar Kirchbach gewählt – der übrigens seine Laudatio aus dem Munde von Melanie Gebhardt hörte. Da die Kanutin die ruhige und besonnene Art ihres Trainers hervor, „der von Herzen für seine Sportler das Beste möchte. Gunar hat es in meinen Augen verdient, da er schon viel und lange im Hintergrund mitagiert und nicht immer die Lorbeeren geerntet hat, die ihm zustehen.“ Einen stimmungsvollen Auftritt legte die Mannschaft des Jahres hin: Die 4×100 Meter-Staffel der Finswimmer um Weltmeister Max Poschart, Justus Mörstedt, Malte Striegler und Sidney Zeuner unterbot nicht nur den deutschen Vereinsrekord im vergangenen Jahr um zwei Sekunden, sondern plant auch beim Weltcup in Leipzig (der am 23. und 24. April über die Bühne geht) eine nächste Bestmarke zu setzen. Gemeinsam mit ihrem Erfolgstrainer Lutz Riemann stimmten sie im Saal einen „Schubraketen“-Motivationsruf mit dem Publikum an. Die weiteren Titelträger: Nachwuchssportlerin wurde die Wasserspringerin Johanna Krauß, Nachwuchssportler der Speedskater Tamino Ohme.

„Paralympicssieg, Top-Platzierungen bei Olympischen Spielen, Weltmeistertitel, Jugend-WM-Medaillen, Deutsche Meister, Deutsche Rekorde – die Erfolgsliste der besten Sportler und Trainer des Vereins las sich auch im Sportjahr 2021 wieder imposant. Grund genug, diese Leistungen heute wieder zu würdigen“, begrüßte SC DHfK-Präsident Bernd Merbitz das Publikum und nutzte anschließend die Gelegenheit, um zwei Themen loszuwerden, „die mir besonders am Herzen liegen. Das, was Sie als Trainer/innen und Sportler/innen geleistet haben, ist sensationell. Corona hat uns einfach nicht mehr losgelassen. Es war und ist Herausforderung über zwei Jahre, für die ich allen Beteiligten ein ganz, ganz großes Dankeschön aussprechen möchte.“ Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine machte Merbitz deutlich, dass der SC DHfK seiner Rolle gerecht werde und wie bisher auch weiterhin Sportlerinnen und Sportler aus der Ukraine aufnehmen und unterstützen werde. Zudem kündigte der Vereinspräsident an, dem russischen Konsul eine Protestnote im Namen des SC DHfK zu übergeben. „Es kann nicht sein, dass in einer friedlichen Welt, in der wir für den Sport da sind, heute tausende von Menschen sterben.“

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here