Die Döbelner Sportlerinnen und Sportler beim Fototermin. Foto: PM
Die Döbelner Sportlerinnen und Sportler beim Fototermin. Foto: PM

Mit neuem Namen dank neuem Sponsor, aber doch schon fest zum Kalender gehörend, fand der mittlerweile 9. internationale Wettkampf des JC Leipzig als BMW-Leipzig-Cup statt. Das Teilnahmefeld war groß – in diesem Jahr waren für beide Tage gut 800 Judoka gemeldet. Auch vom Döbelner SC fuhren kürzlich vier der Judoka der U18 in die Messestadt.

Hannes Metzner (-46 kg) hatte in seiner Gewichtsklasse nur einen Gegner, sodass hier mit dem System Best-of-Three gekämpft wurde. Den ersten Kampf verlor er gegen seinen Tauchaer Kontrahenten. Auch im zweiten Kampf sah es zunächst danach aus, dass die Ko-Uchi-Gari-Angriffe (kleine Innensichel) des Tauchaers zu übermächtig sind. Doch trotz Rückstand gelang es Hannes gute Aktionen anzubringen.

Er dominierte den Kampf, konnte seinen Gegner auch mehrfach in der Festhalte fixieren, allerdings nicht lange genug um auszugleichen. Schließlich gewann er dann mit einer Ura-Nage (Ausheber), die selbst das Kampfgericht auf und neben der Matte in Staunen versetzte. Im dritten Kampf beschäftigte sich Hannes zu lange mit dem Griffkampf und verlor erneut durch den starken Ko-Ochi-Gari seines Gegners. Trotzdem blieb ihm damit Platz 2.

Johannes Faber (-55 kg) hatte es in seiner Gewichtsklasse mit einem großen Teilnehmerfeld von 21 Leuten zu tun (und damit war es bei Weitem nicht die am stärksten besetzte Gewichtsklasse der Jungs). Er zeigte in seinen beiden Kämpfen gute Ansätze, aber die Gegner waren einfach zu stark, sodass er an diesem Tag keinen Sieg holen konnte.

Ausgeglichener Kampf in der Trostrunde

Lucy Joelle Wetzig (-57 kg) gewann ihre ersten beiden Kämpfe, indem sie einmal mehr ihre Stärke im Boden demonstrierte. Den zweiten Kampf bestritt sie sogar gegen eine Brandenburger Sportschülerin, die sie dann im Golden Score mit Festhalte besiegte und ins Viertelfinale einzog. Dort geriet Lucy gleich nach der ersten Aktion in eine Koshi-Jime (Hüftwürge) und musste sich der späteren Zweitplatzierten ergeben.

Der erste Kampf in der Trostrunde war wieder sehr ausgeglichen und ging in den Golden Score. Hier war dann allerdings Lucys Ausdauer nach den vorherigen drei Kämpfen nicht mehr ausreichend und die Energie nach den sehr langen Pausen zwischen den Kämpfen weg. So verlor sie gegen die spätere Drittplatzierte und belegte in einem großen Feld einen guten 9. Platz.

Pause auf der Matte

Anna Lorenz (-63 kg) gewann ihre ersten zwei Kämpfe jeweils durch eine Tate-Shiho-Gatame (Festhalte). Der darauffolgende Kampf, bei dem es bereits um den Einzug ins Halbfinale ging, war besonders herausfordernd, als nach gerade einmal 31 Sekunden der Kampfzeit die Technik ausfiel. Die beiden Sportlerinnen mussten dadurch eine längere Pause auf der Matte verbringen, ehe sie weiterkämpfen konnten. Trotz Waza-Ari-Rückstand (halber Punkt), ließ sich Anna nicht aus dem Konzept bringen und siegte ein weiteres Mal mit Festhalte.

Im Halbfinale unterlag sie einer starken Thüringerin und rutschte in den Kampf um Platz 3. Dort traf sie auf eine alte Bekannte aus Leipzig. Auch hier war der Kampf sehr ausgeglichen und ging in den Golden Score. Ihre Gegnerin schien jedoch den Heimvorteil zu nutzen und warf Anna nach 19 s mit Ko-Uchi-Makikomi (kleines Einrollen). Somit blieb Anna der gute, aber undankbare Platz 5.

Trainer sind zufrieden mit den Leistungen

Obwohl keine Medaillenplatzierung rausgesprungen ist, sind die Trainer insgesamt zufrieden mit der Leistung und dem Niveau der Sportlerinnen und Sportler. Denn was immer im Hinterkopf behalten werden sollte – im Breitensportverein wird in der Regel „nur“ zweimal pro Woche trainiert, während Judokas der Sportschule, und das waren die meisten bei diesem hoch besetzten Turnier, eine wesentlich höhere Trainingsfrequenz haben.

Nachdem am Samstag bereits gut 300 Judoka der U18 in Leipzig zum BMW-Cup um die Medaillen kämpften, traten am Sonntag etwas mehr als 500 weitere Motivierte in der U13 und U15 an. Auch der DSC reiste mit einer Auswahl von acht Personen an und wollte ein Wörtchen mitreden.

In der U13 sollten zwei Talente aus der U11, Tristan Schilling (-37 kg) und Ingrid Hanke (-40 kg), Wettkampfluft bei den Größeren schnuppern. Obwohl beide es mit deutlich größeren und physisch etwas stärkeren Gegnern zu tun hatten, verkauften sich beide gut. Dennoch war nach zwei Kämpfen bereits Endstation und der Wettkampf vorbei.

Kampf bis ins kleine Finale

Albert Hanke (-55 kg), schon erfahrener U13-Kämpfer und amtierender Vize-Landesmeister, verschlief seinen ersten Kampf und rutschte sofort in die Trostrunde. Davon offensichtlich wieder wach gewann er seine folgenden zwei Duelle, womit er sich bis ins kleine Finale vorkämpfte. Dort schien es Albert noch einmal spannend machen zu wollen, als er zunächst einen Waza-Ari-Rückstand (halber Punkt) hinnehmen musste. Davon jedoch nicht entmutigt holte er diesen noch auf und bezwang seinen Kontrahenten vom JC Leipzig mit vollem Punkt. Bronzemedaille für Albert!

Auch Lisa Brendel (+57 kg) wollte ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitreden und gewann ihren ersten Kampf klar mit Festhalte. Im darauffolgenden Duell verletzte sie sich bei einer Wurftechnik der Gegnerin und verlor nicht nur, sondern musste leider auch den Wettkampf vorzeitig beenden. Aufgrund des Wettkampfsystems in ihrer Gewichtsklasse stand für sie aber der Einzug ins Halbfinale bereits fest und damit auch der 3. Platz fest. Wir hoffen, die Bronzemedaille ist ein kleiner Trost und hilft bei einer schnellen Genesung.

Die Letzte im Bunde der U13-Judoka war Linda Munzig (-52 kg). Sie hatte zwei Gegnerinnen in ihrer Gewichtsklasse und setzte sich im ersten Kampf klar und deutlich gegen ihre Kontrahentin durch. Damit war die zweite Begegnung bereits eine Art Finale und Neuauflage des Duells um den Einzug ins kleine Finale der LEM vor drei Wochen. Linda hielt lange gut mit, musste sich aber schließlich einmal mehr der starken Leipzigerin ergeben. Damit stand Platz 2 fest.

Nach langer erster Wettkampfhälfte konnte endlich auch die U15 beginnen. Leonore Dettmer (-57 kg) hatte fast fünf Stunden Wartezeit zu verkraften bis zu ihrem ersten Kampf. Leider lief dieser wie auch der folgende nicht wie erhofft und Leonore schied vorzeitig aus dem Turnier aus.

Ein ähnliches Schicksal ereilte Lilli Töpfer (-52 kg). Sie hatte es mit ausgesprochen starken Gegnerinnen zu tun, mit denen sie die Hälfte der regulären Kampfzeit jeweils gut mithalten konnte. Danach verließen Lilli nach und nach die Kräfte. Sie unterlag und schied ebenfalls vorzeitig aus.

Schlusspunkt des Wettkampfs

Den fast schon wortwörtlichen Schlusspunkt des Wettkampfs setzte Fenja Zschocke (-48 kg). Nachdem sie im ersten Kampf von einer Disqualifikation ihrer Gegnerin profitierte, die eine für sie selbst verletzungsgefährliche Aktion beging, zog sie ins Viertelfinale ein. Das Duell verschlief Fenja leider etwas und rutschte in die Trostrunde, wo sie zweimal die Techniken ihrer Kontrahentinnen übernahm und sie besiegte. Der darauffolgende Kampf um Platz 3 fand erst sehr spät als eine der letzten Begegnungen des Tages gegen halb 8 am Abend statt. Mit dem unangenehmen und noch ungewohnten Griff der Gegnerin kam Fenja nicht gut zurecht und verlor letzten Endes. Damit belegte sie aber einen starken 5. Platz.

Die beiden mitgereisten Trainer sind an Tag 2 des BMW-Cups zufrieden mit ihren Judoka. Sie hielten gut mit, auch wenn sie mitunter jünger oder physisch kleiner waren.

„Für das Niveau des Turniers, das international war, haben sie sich alle gut verkauft und mitgehalten“, so Tobias Sieber. Er und sein Kollege freuen sich, dass Verbesserungen ihrer Schützlinge zu sehen waren, an denen sie auch in Zukunft weiterarbeiten wollen.

Claudia Müller, Lilly Marleen Wetzig

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