Delitzsch. Der Schulze-Delitzsch-Frauenchor unternahm nach drei Jahren Coronapause wieder eine „Fahrt ins Blaue“. Schon viele Wochen vorher steckten die Vorstandsmitglieder und Simone Malecha, Organisatorin der Reise und Sängerin im Chor, die Köpfe zusammen. Sie überlegten, wohin die Fahrt in diesem Jahr gehen sollte. Es blieb bis zum Sonntag ein Geheimnis. So, wie jedes Mal, begann im Bus der Firma Leupold das Rätselraten. Geachtet wurde auf Richtung, Bundesstraße und Autobahn. Die ganz Bewanderten hatten sich schon Orte herausgesucht, die innerhalb von 2 Stunden Fahrzeit erreichbar sind. Denn etwas war durchgesickert! Noch am Vormittag sollte eine Stadtführung stattfinden.
So kam es dann auch. Mit der letzten Autobahnabfahrt war klar: Meißen war das Ziel. Wer Meißen noch aus der Vorwendezeit kannte, rieb sich die Augen. Damals gehörte es zu den geflügelten Worten zu sagen: „Fahr noch mal schnell nach Meißen, ehe es zusammenfällt.“ Das verriet die Stadtführerin auf ihrem Rundgang, der im Aufzug zur Albrechtsburg begann und in der Altstadt endete. 90 Minuten Rundgang für eine wieder erblühte Burg und Altstadt sind wenig Zeit. Aber es war großartig, dass Stadtführerin und Reisegruppe diese Zeit durchhielten. Ausgerechnet an diesem Sonntag war die erste Hitzewelle des Jahres angesagt und die Temperaturen kletterten auf 38 Grad!
Etwas Abkühlung gab es in der wunderschönen Frauenkirche, wo der Chor „Dona nobis pacem“ sang. Auf der Fahrt mit dem Schiff zur Anlegestelle Diesbar erfrischten sich alle mit kühlen Getränken. Romantische Weinberge zogen vorüber und die große Population der Graureiher an den Ufern der Elbe wurde bestaunt.
Nach dem Mittagessen Landgasthof „Zum Roß“, direkt gegenüber der Anlegestelle, gab es noch ein ganz besonderes Erlebnis. Die Manufaktur Meißen gilt als älteste Porzellanmanufaktur Europas und ist die weltweit führende Porzellanmanufaktur für Luxusmarken. Eine Tour durch die Fertigung in der Schauwerkstatt und die Besichtigung der glanzvoll gestalteten Schauräume mit über 3000 Ausstellungsstücken boten den Sängerinnen ein glanzvolles Abbild der Geschichte und Herstellung vom Meissner Porzellan.
Kaffee und Kuchen rundeten dieses besondere Erlebnis ab. Nach einem Fotostopp an der Elbe ging es auf die Heimreise. Im Bus wurde natürlich auch gesungen, und alle dankten denen, die diese schöne Fahrt ins Blaue ermöglicht haben. Veronika Haubner