
Autogramme erfreuen die Fans – einfach als eine bleibende Erinnerung. Dafür zückt man doch gern den Stift, auch wenn man das schon mehrere 1000 Mal gemacht hat. Ist beim Leipziger Entertainer, Sänger, Pianist, Moderator und Veranstalter Roman Petermann – bekannt auch als Elvis – natürlich nicht anders. Doch was er im Oktober vergangenen Jahres auf der Insel Rügen bei der „Tour d`Allee“ erlebte, das habe er sich wahrlich nicht erträumen lassen.
Kleiner Einschub – hier geht es um eine Radtour auf der Ostseeinsel. Seit 25 Jahren gibt es diese, organisiert von Olaf Ludwig: Sportlegenden radeln mit Liebhaberinnen und Liebhabern des Fahrrads gemeinsam Seite an Seite. Klare Sache: Auch der eigene Vater – immerhin der Radweltmeister Andreas Petermann – ist da öfter mit von der (Rad-)Partie.
Und ebenso trat Skilegende Jens Weißflog kräftig in die Pedale – mehr noch: Er war von der Show, die Roman als Elvis an einem Tour-Abend darbot, so hin und weg, dass er den Leipziger kurzerhand bat, ihm ein Autogramm gewissermaßen auf seinen Leib zu schreiben. „Das war gar nicht so einfach, meinen Namen auf dem Hemd von Jens zu verewigen“, erinnert sich Roman Petermann amüsiert an diese außergewöhnliche Unterschrift.
Gesang der Mutter weckt Elvis-Leidenschaft
Dies zeigt: Die Liebe zu Elvis Presley, dem „King of Rock’n’Roll“, ist eine Sache, mit der man viele Menschen begeistern kann. Deshalb dankt er gern in Gedanken seiner Mama. Sie habe oft die Lieder von Elvis auf den Lippen gehabt. Lieder, die der kleine Roman schön fand, als er mit acht Jahren an der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ mit dem Klavierunterricht begann.
Die Leidenschaft erwies sich als ganz schön hartnäckig: Er steckte damit auch die Schülerband an, in der er mitspielte. Und als im Rathaus die Abiturausgabe stattfand, hatte damals der 16-Jährige mit „In the Ghetto“ von Elvis Presley sogar seinen ersten offiziellen Auftritt als Sänger.
„Das war Wahnsinn. Ich wurde frenetisch gefeiert. Der Beifall wollte gar nicht aufhören. Das war für mich das Schlüsselerlebnis“, erzählt der Leipziger, der später an der Hochschule für Musik und Theater studierte. Und er berichtet auch davon, wie er nach dem Abitur ein Praktikum in der beliebten ARD-Serie „In aller Freundschaft“ begann. Als Assistent des Aufnahmeleiters am Set sowie diversen – nun ja – Risiken und Nebenwirkungen.
„Als eines Tages der Regisseur zu mir sagte: ’Wir bereiten dich auf die Rolle eines Notarztes vor.’, war ich baff. Welch ein Glück, in so einem Team mitmachen zu dürfen.“ Dieser Ausflug in eine für ihn völlig andere Welt dauerte immerhin geschlagene sieben Jahre. In dieser Zeit stand er mit Andrea Katrin Loewig – in der „IaF“-Welt die Narkoseärztin – nicht nur gemeinsam vor der Kamera, sondern ab und an auch auf der Bühne – hatte sich doch die Kollegin als Sängerin einen Namen gemacht: „Ich hätte in dem tollen Team gern weiter mitgemacht, aber Notarzt und Musik unter einen Hut zu bringen, das ging einfach nicht mehr.“

(M.) eine gute Figur. Foto: Rudi Wernicke
Unterwegs auf den Bühnen des Landes
Nein, traurig ist Roman Petermann längst nicht mehr: Aus heutiger Sicht sei seine Entscheidung die einzig richtige gewesen, sagt er und denkt dabei gern an die großen und kleinen Bühnen in ganz Deutschland. Von Leipzig über Hamburg und darüber hinaus steht er auf diesen als Sänger, Elvis-Imitator, Pianist, Moderator. Beim Theaterball in Freiburg und den Opernbällen in der Dresdner Semperoper. Ja, Bühnen sind dann doch Orte für magische Begegnungen – etwa mit Peter Kraus. Gemeinsam ließen sie den emotionalen Gesangsstil von Elvis Presley wieder lebendig werden – mal ganz abgesehen von dessen faszinierendem Hüftschwung…
Und als er vor Jahren an einem Abend auf dem Leipziger Markt bei Classic Open das Publikum mit seiner Moderation und seinem Gesang begeisterte, war unter den Zuschauern auch der Chefdirigent der Leipziger Philharmonie, Professor Michael Koehler. Auch wieder so ein bemerkenswerter Moment – denn dieser sagte sich schnell: „Genau so etwas brauchen wir.“ Schon war Roman Petermann als Moderator und Sänger dabei, als die Leipziger Philharmonie ihren Tourneeauftakt im November 2023 im Gewandhaus mit Filmmusik von John Williams bis Hans Zimmer feierte. Dann ging es – na klar! – auf Tournee nach Bremen, Münster, Düsseldorf, Bielefeld, Berlin, Wuppertal. Dresden… Jetzt freut sich Roman Petermann schon auf den 9. Mai, auf „Kings & Queens of Music“ im Kupfersaal mit Melodien von Elvis, Frank Sinatra, Elton John, Udo Jürgens bis hin zu Tina Turner.
Der Hüftschwung wurde schon erwähnt: Das Tanzen liegt ihm im Blut – so ist der Künstler auch ein leidenschaftlicher Salsa-Tänzer. Wer diese Leidenschaft mit ihm teilen möchte, der gehe ins Spizz, die Kultbar am Markt. Da bittet er im Winter am Dienstagabend unter dem Motto „Karibik Afterwork“ zum Tanz (im Sommer steigt das Ganze übrigens im Leipziger Stadthafen). Oder nehme seine jährlich zweimal stattfindende Veranstaltung „Deld Night“ wahr, bei der es ebenfalls mit Livemusik, Tanz und allerlei Vergnügen hoch hergeht – der nächste Termin ist am 20. Juni am Seehaus Cospuden.
… oder mit dem Fahrrad um den Cospudener See
Ach ja – das Radfahren. Das spielte ja auch schon eine Rolle und ja, das ist eine echte Leidenschaft, die unbedingt dabei hilft, fit zu bleiben. Das ist das Radfahren. Also geht es gern öfters rund um den Cospudener See. Ob ihn dazu sein Vater ansteckte? Der erwähnte Radweltmeister, der mit seinen 67 Jahren noch immer in Grimma als Sportlehrer unterrichtet und die Strecke von Leipzig nach Grimma (und zurück!) mit dem Fahrrad bewältigt.
Fitness ist wichtig – gerade im Alltag
Fitness ist wichtig – wozu er sich auch im Kraftraum quält. Der Hintergrund: Seit seiner Geburt leidet Roman Petermann trotz einer Operation zeitweise an Gelenkschmerzen. „Das ist leider so, damit muss ich leben, aber die Musik hilft mir dabei über manches hinweg“, erzählt er von seinen Spaziergängen. Bei denen er immer wieder entdeckt, dass die Natur so wunderbare Fleckchen bietet.

Roman Petermann an Kaffee, Ei und Käsebrötchen.
Foto: Traudel Thalheim
Und wie steht’s mit dem Sonntagsfrühstück? Das nehme er nicht so genau. „Ab und an ja, dann gibt’s Müsli, frisch gepressten Orangensaft, ein weich gekochtes Ei und ein Käsebrötchen“, gibt er dann doch noch zum Besten. Und verrät beim Abschied, dass er an einem Sonntag dieser Tage eine Hochzeitsgesellschaft begleite. Solche intimen Begegnungen wisse er sehr zu schätzen – weil sie auch ihn ein Stückchen glücklicher machen. „Es ist einfach ein wundervoller Moment, wenn man am Ende einer Feier – ganz egal, ob früh um 3 oder erst um 5 Uhr, einem glücklichen Hochzeitspaar oder Geburtstagskind in die Augen schaut und weiß, dass man einen Teil dazu beigetragen hat, ihren Abend unvergesslich werden zu lassen.“ Traudel Thalheim