So soll das neue barrierefreie Strand-Areal am Störmthaler See künftig aussehen. Grafik: Städtischer Eigenbetrieb Behindertenhilfe

Leipzig/Großpösna. Der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe Leipzig (SEB) und die Gemeinde Großpösna planen am Südufer des Störmthaler Sees ein gemeinsames Stadt-Umland-Projekt: Auf insgesamt 42 Hektar soll bis voraussichtlich 2026 ein naturnaher Tourismus- und Freizeitstandort entstehen. Für rund 22 Millionen Euro sollen ein inklusiver Campingplatz, tiertherapeutische Angebote, ein großer überwachter Strandbereich mit Restaurant, verschiedene Spiel- und Verweilplätze, ein Eingliederungshilfeangebot und die erforderliche Infrastruktur entstehen. Bis zu 90 Prozent des gesamten Projektvolumens werden über Strukturwandelmittel des Bundes gefördert.

Der Inklusionscampingplatz sieht vor, auf einer Fläche von etwa neun Hektar, direkt am See, ein ganzheitliches Camping- und Freizeitangebot für Familien aus der Umgebung und Touristen entstehen zu lassen. Das gesamte Vorhaben steht unter dem Zeichen der „doppelten Inklusion“: Es soll zum einen eine sozialversicherungspflichtige, tarifgebundene und ganzjährige Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung (ca. 40 bis 50 Prozent der Beschäftigten) erfolgen, zum anderen setzt das Projekt auf eine Vielfältigkeit der Camping- und Tagesgäste und ermöglicht auch Menschen mit Beeinträchtigung einen möglichst barrierefreien Urlaubs- und Freizeitort. So sollen bis zu 250 Standplätze für Zelte und Camper sowie barrierefreie Bungalows errichtet werden. Es werden Möglichkeiten geschaffen, damit auch Menschen mit schwerer Beeinträchtigung, die auf pflegerische Hilfe angewiesen sind, mit ihren Familien gemeinsam Urlaub machen können.

Über barrierefreie Zugänge ist ein öffentlicher Badestrand sowie ein Restaurant mit großer Terrasse geplant, welche neben den Urlaubsgästen auch von Tagestouristen besucht werden können. Ebenso stehen allen ein Abenteuerspielplatz, Grünflächen und ein großer Naturgarten zur Verfügung. Angrenzend an den Campingplatz soll ein Bereich mit Gebäude und Weideflächen für tiergestützte Therapie errichtet werden. Zusätzlich zu den touristisch angelegten Angeboten werden auf dem Areal auch bis zu zwölf Kinder- und Jugendliche im Rahmen der Eingliederungshilfe in Wohngruppen ein neues Zuhause finde

In den nächsten Monaten wird auf Grundlage von Vorstudien die Planung so weit vorangetrieben, dass im Frühjahr 2023 der Förderantrag an die SAB und anschließend der Bauantrag gestellt werden kann. Ende 2023 soll es mit dem Bau losgehen, bis Ende 2026 soll das Projekt realisiert sein.

Die Gemeinde Großpösna verfolgt seit Jahren die Pläne zum Inklusionscampingplatz am Störmthaler See. „Bereits 2016 haben wir eine Machbarkeitsstudie zum Projekt vorgestellt. Mit unserem damaligen Projektpartner konnte der Weg nicht weitergehen. Wir sind froh, mit der Stadt Leipzig/dem SEB einen starken Partner an der Seite zu haben, mit dem wir nun in die Planung und Umsetzung gehen können“, so Gabriela Lantzsch, Bürgermeisterin der Gemeinde Großpösna.

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