
Es wird das letzte Festival mit Christoph Terhechte an der Spitze: Vom 27. Oktober bis 2. November geht die 68. Ausgabe von DOK Leipzig über die Bühne – unter der Ägide des künstlerischen Leiters des Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig und Geschäftsführers der Leipziger DOK-Filmwochen GmbH. Seinen noch bis 31. Januar 2028 laufenden Vertrag wird er dann aus persönlichen Gründen zwei Jahre früher beenden.
Dies sind die Gründe
„DOK Leipzig durch die letzten fünf Jahre zu führen und den internationalen Stellenwert des weltweit ältesten Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm zu verteidigen, das war für das Team wie für mich als Intendant eine Herausforderung. Wir haben die Aufgabe mit vereinten Kräften gemeistert“, gibt Christoph Terhechte zu Protokoll. Und ergänzt: „Gesundheitliche Rückschläge bewegen mich nun zum Rückzug. Ich werde dem Festival aber verbunden bleiben und wünsche mir, dass die jüngsten Erfolge fortgeschrieben werden können.“
Und diese Erfolge können sich sehen lassen: Mit einer neuen Programmstruktur und der Reduzierung der Filmanzahl straffte er das Programm mit dem Ziel, ein klares, übersichtliches Profil zu schaffen. Durch die Einführung einer Goldenen Taube für lange Animationsfilme und eine Neuaufstellung der Wettbewerbe stärkte er den Stellenwert des Animationsfilms bei DOK Leipzig. Er etablierte zudem den Publikumswettbewerb mit einer Jury aus Leipziger Filmbegeisterten und setzte durch zwei neue Sektionen außer Konkurrenz inhaltliche Akzente. „Panorama: Mittel- und Osteuropa“ spiegelt einen zentralen regionalen Fokus des Festivals wider und „Camera Lucida“ versammelt künstlerisch ausgefallene und anspruchsvolle Filme.
Nach einer pandemiebedingten hybriden Festivalausgabe in 2020 setzte Terhechte bewusst den Fokus wieder auf Veranstaltungen vor Ort und betonte die Bedeutung der Kinokultur. Auch die unterjährige Präsenz des Festivals baute er mit den „DOK Days“ und dem Sommerkino aus.
Entsprechend groß ist die Lücke, die Christoph Terhechte hinterlässt: „Mit ihm ist es gelungen, die DOK-Filmwochen GmbH einerseits wirtschaftlich wieder auf solide Füße zu stellen. Andererseits haben es Herr Terhechte und sein Team nach den für die Festivalbranche schweren Jahren der Corona-Pandemie in hervorragender Art und Weise geschafft, das Festival zu stabilisieren und jüngst im Jahr 2024 mit einem Besucherrekord abzuschließen“, sagt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.
Die Suche nach einem Nachfolger hat begonnen
Nun beginnt die Suche nach einer adäquaten Nachfolge: Das entsprechende Verfahren soll in Kürze anlaufen. Eine Auswahlkommission, bestehend aus der Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Skadi Jennicke, Mitgliedern des Aufsichtsrates sowie externen Fachberaterinnen und -beratern aus der Film- und Dokumentarfilmbranche, wird sich mit der Nachbesetzung beschäftigen. Es ist vorgesehen, eine geeignete Nachfolge im 3. Quartal 2025 gefunden zu haben. red./jw
Weitere Infos: www.dok-leipzig.de