BADRINA. Für Kurzentschlossene, die sich für regionale Geschichte interessieren, kommt hier ein besonderer Tipp: Der Badrina-Scholitzer Heimatverein e.V. lädt heute ab 14 Uhr zu einem Chroniknachmittag in den Leine-Saal Badrina (Ernst-Thälmann-Straße) ein. Der Eintritt ist frei.
Der Chroniknachmittag hat bei den Heimatfreunden eine lange Tradition und man staunt immer wieder, was für spannende Themen aus der Region alljährlich aus dem Dunkel der Vergangenheit ans Tageslicht geholt werden. Auch dieses Mal platzt das vorbereitete Programm aus allen Nähten und mit Sicherheit ist für jeden Hobbyhistoriker und interessierten Einwohner etwas dabei.
Los geht´s mit dem Thema zur Besiedlung nach der letzten Eiszeit, wobei Paul Müller aus Löbnitz interessante Fundstücke aus der Kiesgrube Löbnitz und dem Tagebau Rösa präsentiert. Die Gäste erfahren außerdem etwas zur Wüstung Schönfeldt und zum Baltzerberg Löbnitz. Des Weiteren lauschen sie einer alten Sage über die Wüstung Hohendorf bei Reibitz, einem Liebespaar und einer Schmiede in Boderin, dem heutigen Badrina.
Wer kennt nicht das Rot(h)e Haus an der Bundesstraße 2 zwischen Wellaune und Lindenhayn? Es gehört übrigens zu Brösen. Das Miniörtchen gehört wiederum zu Tiefensee und das Muldedorf ist eingemeindet nach Bad Düben. Am heutigen Sonntag erfahren die Gäste, wie das Anwesen 1618 zu seinem Namen kam. Doch es gibt eine weitere spannende Überlieferung vom Roten Haus, die sich knapp 200 Jahre später ereignete und die kaum jemand kennt. Im Oktober 1813 soll es ein Attentat auf Napoleon gegeben haben. Was es damit auf sich hat, wird Jochen Eckardt zu berichten wissen.
Vereinsfreund Ingmar Ihle spricht in seinem Beitrag über Vorfälle, die in umliegenden Orten in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges passierten. Spannend wird auch der Beitrag von Gästeführer Gernot Rackwitz aus Rödgen, der über einen Mord von 1816 und die letzte öffentliche Hinrichtung in der Gemeinde Zschepplin referieren wird. Wie Ingmar Ihle verrät, erwartet der Verein auch einen weiblichen Überraschungsgast und die Pause wird mit Kaffee und selbst gebackenen Kuchen versüßt.
Im Heimatverein Badrina-Scholitz engagieren sich über 60 Mitglieder. Der Vereinsvorsitzende Volker Tiefensee – gleichzeitig Bürgermeister der Gemeinde Schönwölkau – sieht sich mit seiner Stellvertretenden Heike Weidt und einem erweiterten Vorstand gut aufgestellt. Der Verein macht sich insbesondere für Kultur, Dorfgestaltung und Historie stark und „beherbergt“ als zweites Standbein etwa 30 Frauen und Kinder, die sich dem Line Dance verschrieben haben.
Die Erwachsenen-Tanzgruppe „Line-Hall-Dancer“ feiert übrigens jetzt in wenigen Tagen ihren zehnten Geburtstag. Sie wird von Uta und Friedhelm Frenzel aus Wannewitz geleitet und trifft sich jeden Donnerstagabend. Die zehn Kinder und Jugendlichen der „Young Fire Dancer“ sind im Alter von zehn bis 18 Jahren alt und treffen sich jeden Samstag um 13 Uhr im Mannschaftsraum der FFW Badrina. Sie werden von Sabine Lehn und Nadin Happich trainiert und können noch tänzerischen Nachwuchs gebrauchen. Also, einfach mal unverbindlich vorbeischauen!
Der Badrinaer-Scholitzer Heimatverein koordiniert die Zusammenarbeit mit allen Engagierten im Ort, wie beispielsweise mit den beiden Fördervereinen von Schmiede und Kirche. Es gibt außerdem Freizeitkegler, eine Frauensportgruppe, einen Kleingartenverein und Kameraden der FFW. „Uns liegt ein gutes generationsübergreifendes Miteinander am Herzen“, betont Vorstandsmitglied Brigitte Brandt. Jetzt schon mal vormerken: 26. November: Basteln von Weihnachtsgestecken für die Senioren von Badrina-Scholitz, 7. Dezember: Rentner-Weihnachtsfeier, 15. Dezember: traditionelles Konzert der Musikschule Fröhlich. KiKi