Bettina Müller besitzt alle Schallplatten, die Frank Schöbel einst herausbrachte. Foto: PICTURE POINT/Roger Petzsche

Am Samstag wird traditionell der Tag des deutschen Schlagers gefeiert. Mit dabei an vorderster Fan-Front: Bettina Müller (58) aus Leipzig. Sie ist Chefin des einzigen Frank-Schöbel-Fanclubs. Der fiebert in diesem Jahr der „Frank-Schöbel-Story“ entgegen, die auf die Bühne kommt.

Dabei sein bedeutet für Bettina Müller alles. Denn bei fast jedem Konzert von Frank Schöbel sitzt sie in der ersten Reihe. Dafür scheut die Bibliothekarin weder Kosten noch Mühe. Meist tourt die Fanclubchefin nicht allein durch Deutschland, sondern bildet Fahrgemeinschaften zu den Konzertorten. Unterwegs schon fachsimpeln die Frauen über Titel, Thesen, Temperamente ihres Sterns am Schlagerhimmel. Frank Schöbel hat sich 1971 mit „Wie ein Stern“ dorthin katapultiert und leuchtet seitdem ununterbrochen.

Schon als Kind war Bettina Fan, nachdem sie von ihrer Tante einen Schallplattenspieler und die legendäre Langspielplatte „Wie ein Stern“ geschenkt bekam. Mit 15 Jahren sah sie den Sänger das erste Mal live bei einem Konzert in Leipzig. Seitdem ist Frank ihr Favorit. Den einzigen Sohn nannte sie 1983 natürlich Frank. Als er aus dem Haus war, konzentrierte sich Fan Bettina nach Feierabend voll auf Frank Schöbel und seine Karriere. Sie beobachtet diese nicht nur, sondern wurde 2011 sogar ein Teil von ihr.

„Frank vertraute mir das Amt der Fanclubchefin an“, freut sich Bettina Müller noch heute darüber. Seitdem führt sie das Schlager-Ehrenamt mit der Akribie einer gewissenhaften Bibliothekarin. Sie koordiniert die regelmäßigen Fanklubtreffen, informiert die 135 Mitglieder in ganz Deutschland und in Dänemark über Neuigkeiten, sammelt und archiviert alles über den 77-jährigen Sänger.

In ihrer Wohnung ist er auf Bildern und Plakaten präsent. Viele Fotos, Poster, Schallplatten und CDs sind handsigniert. Auf ihnen stehen Widmungen des Sängers, wie beispielsweise „Danke, dass es Dich gibt“. In Ehren (und hinter Glas) hält Bettina Müller ein Hemd vom Entertainer, das er einmal in einer Talkshow getragen hatte. „Frank hebt seit Jahrzehnten sämtliche Bühnengarderobe auf“, erzählt die Fanclubchefin. „Umso mehr weiß ich natürlich sein Geschenk zu schätzen“, schwärmt sie.

Nach jedem Konzert trifft sie Frank Schöbel persönlich, der dann mit ihr die nächsten Termine bespricht. In diesem Jahr gibt es eine ganz besondere Premiere. „Endlich kommt sein Leben auf die Bühne“, kündigt die Sächsin an. Das Boulevardtheater in Dresden führt im März die „Frank Schöbel-Story“ auf. „Das Beste daran ist, dass Frank sich darin selbst spielt und seine Live-Band ihn begleitet“, lobt Bettina Müller. Natürlich wird sie dann bei den Vorstellungen auch wieder in der ersten Reihe sitzen, die Story genießen und ihrem Star zujubeln.

Thomas Gillmeister

Info: Die „Frank-Schöbel-Story“ läuft vom 18. bis 24. März im Boulevardtheater Dresden. Mehr Infos unter: www.boulevardtheater.de

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