Leipzig. Sie sind deutlich breiter und sehen ein bisschen futuristisch aus: Ab 2024 sollen über Leipzigs Gleise die „Straßenbahnen der Zukunft rollen. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig hat kürzlich einen Förderbescheid über 68 Millionen Euro für die Beschaffung von neuen Niederflurstraßenbahnen an die Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), Ulf Middelberg und Ronald Juhrs, übergeben. Die Mittel stehen für die Beschaffung der ersten 25 Fahrzeuge der neuesten Generation zur Verfügung.

Gemeinsames Vorhaben

Die Beschaffung der neuen Fahrzeuge ist Teil des gemeinsamen Vorhabens „Straßenbahn der Zukunft“, das die LVB gemeinsam mit den Städtischen Verkehrsbetrieben Zwickau (SVZ) und den Görlitzer Verkehrsbetrieben (GVB) umsetzen. Diese Kooperation hat in Sachsens Straßenbahnbranche Pilotcharakter. Durch die gemeinsame Bestellung ergaben sich für die beteiligten Unternehmen erhebliche Kostenvorteile.

„Neben den maßgeblichen Verbesserungen für den ÖPNV in Leipzig profitiert auch die heimische Wirtschaft vom Auftrag der Verkehrsunternehmen. Das Herstellerkonsortium hat Standorte unter anderem in Leipzig, Grimma und Chemnitz. Wesentliche Anteile der Wertschöpfung, fast 40 Prozent, werden somit hier im Freistaat erfolgen und sichern damit auch Arbeitsplätze“,so der Verkehrsminister.

„Wichtiger Baustein“

„Die Fördermittel des Freistaats sind ein wichtiger Baustein, der uns hilft, die Verkehrswende zu gestalten. Moderne Straßenbahnen werden helfen, mehr Menschen vom Angebot des ÖPNV zu überzeugen. Es muss uns aber über die Investitionen hinaus bundesweit gelingen, den öffentlichen Nahverkehr besser zu stützen und auszubauen“, sagt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Unsere Kundschaft bekommt mehr Platz und Komfort, unser Fahrpersonal einen hochmodernen Arbeitsplatz“, so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Ab dem Jahr 2024 sollen die neuen Straßenbahnen dann schließlich auch durch Leipzig fahren und den 30 Jahre alten Fahrzeugbestand nach und nach ersetzen. Die neuen Trams sind 2,40 Meter breit. Dafür wird bereits seit den 1990er Jahren die Gleisinfrastruktur schrittweise modernisiert. Vorgesehen sind zudem eine innovative Fahrzeugsteuerung zur Senkung des Energieverbrauchs und ein integriertes Fahrerassistenzsystem. Auch die Bedürfnisse vieler bislang benachteiligter Nutzergruppen sollen besser berücksichtigt werden, etwa durch das Erfassen der Belegungsgrade für Rollstuhl- und Kinderwagen.

Höchste ÖPNV-Zuwendung im Jahr 2022

Der kürzlich überreichte Förderbescheid ist der finanziell höchste Einzelzuwendungsbescheid der ÖPNV-Förderung des Freistaats Sachsen in diesem Jahr. Die Fördermittel entsprechen dabei insgesamt 65 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtkosten.

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