Superstar Christian Ahlmann hat in Leipzig schon unzählige Erfolge erreicht – wie hier bei seinem Turniersieg beim FEI Jumping World Cup 2019: Nun ist er am kommenden Wochenende erneut bei der Partner Pferd am Start. Foto: Christian Modla

Leipzig. Gute Bekannte und spannende Neuzugänge fallen beim Blättern im Leipziger Sportkalender 2023 ins Auge: Auf der einen Seite feiern Leipzig Marathon die 45. Auflage und der Leipziger Triathlon das 40. Jubiläum – andererseits geben sich mit Skateboard und Speedklettern ganz neue Sportarten ein Wettkampf-Stelldichein. Ebenfalls bemerkenswert: Rund 120 Turniere, Meisterschaften und Wettkämpfe im Breitensport werden im neuen Jahr von der Stadt finanziell unterstützt.

Bemerkenswert ist dies deshalb, weil sich in den vergangenen zehn Jahren an der Zahl der geförderten Breitensport-Events in Leipzig kaum etwas verändert hat – Corona hin oder her. Zeigt zum einen, dass da schon eine stabile sportliche Basis an Vereinen am Start ist, die wieder mit bekannten und bewährten Veranstaltungsformaten am Start sind, aber auch immer wieder neue Ideen entwickeln. Und zum anderen, dass die Stadt selbst einen großen Fokus auf die Förderung von Breitensport legt. Deshalb betont Sportbürgermeister Heiko Rosenthal: „Wir fördern keinen Profisport. Es gibt auch keine Prämien für Titel. Gefördert werden Projekte nach den Anträgen der jeweiligen Vereine und dies unabhängig von den Platzierungen.“

1,15 Millionen Euro für den Leipziger Breitensport

Dazu gibt es auch Zahlen: Rund 2,545 Millionen Euro fließen in die Sportförderung der Leipziger Vereine – die Masse in der Zuschüsse für ehrenamtliche Übungsleiter (530000 Euro), in die Kinder- und Jugendarbeit (500000 Euro) und in den Nachwuchsleistungssport (465000 Euro). Ach ja: Insgesamt summieren sich zu Zuschüsse für den lokalen Breitensport auf rund 1,15 Millionen Euro.

Dazu kommen zusätzlich noch die Investitionen in die sportliche Infrastruktur: Im neuen Jahr 2023 sollen da zahlreiche Projekte abgeschlossen werden – der Umbau der Sporthalle Dieskaustraße zum Tischtenniszentrum zum Beispiel, aber auch der Bau eines Schachvereinsheimes in der Petzscher Straße, der Neubau eines Kunstrasenplatzes im Stadion der Bauarbeiter oder der dritte Bauabschnitt beim Ausbau der Leipziger Radrennbahn.

Allerdings hält auch Heiko Rosenthal eines fest: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie für den Leipziger Sport sind noch nicht ausgestanden, neue Probleme wie die explodierenden Energiepreise sind hinzu gekommen. Das Geld ist oft knapp, die Sponsoren stehen nicht unbedingt Schlange. „Da gibt es einen engen Austausch mit den Vereinen“, erklärt der er und ergänzt: „Kleine Sportvereine brauchen lokale Sponsoren aus der Stadt. Und wo wir da etwas leisten können, tun wir das auch. Da ist dann auch schon mal der Sportbürgermeister mit am Start.“ Grundsätzlich pflegt man auf kommunaler Seite einen großen Optimismus – auch was den Anschluss an Vor-Corona-Besucherzahlen betrifft: „Dadurch kommen dann auch die Sponsoren wieder zurück.“

Besucherzahlen ist ein gutes Stichwort: Es gibt viele kleine und auch eine stattliche Zahl großer Sportveranstaltungen, die auf möglichst großen Zuspruch hoffen. Und die ersten Highlights stehen schon unmittelbar vor der Tür: Vom 19. bis 22. Januar kann man sich bei der Partner Pferd auf der Leipziger Messe über die Wettkämpfe im FEI World Cup freuen. Ohnehin finden sich etliche vertraute Namen im neuen Sportkalender: Am 23. April steigt der 45. Leipzig Marathon, am 23. und 24. Juli der 40. Leipziger Triathlon. Dazu fallen noch das 19. Mitteldeutsche Schülermeeting (4. Februar), SachsenBeach (19. bis 24. April) oder Leipzig Open (5. bis 13. August) ins Auge. Breitensport findet sich erneut in stattlicher Zahl – dafür steht zum Beispiel die Lipsiade vom 2. bis 25. Juni.

Vom Skateboard-Event bis zum Kletter-Finale

Nun gehen neue Trends auch an der Leipziger Sportszene nicht spurlos vorüber – was wiederum auch etwas mit den schon erwähnten Investitionen in die Infrastruktur zusammenhängt. In Leipzig-Grünau hatte man vor etwas mehr als einem Jahr einen brandneuen Skatepark am Heizhaus aufgeschlossen, der offenbar weit über die Stadtgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgte. Mit dem Ergebnis, dass am 23. August erneut die Deutsche Skateboard-Meisterschaft im und am Heizhaus über die Bühne gehen wird – mit der Option auf Größeres, Internationaleres. Immerhin ist das Skaten allerspätestens seit der Anerkennung als olympische Sportart aus dem Subkultur-Schatten herausgetreten.

Gilt so ähnlich auch für das Klettern: Und auch hier kann Leipzig für 2023 einen Coup verkünden. Das Finale der Wettkampfserie in den Disziplinen Lead- und Speedklettern für den Nachwuchs soll in der Messestadt über die Bühne gehen und dies ganz schön prominent auf dem Burgplatz. Der Termin steht noch nicht mit absoluter Sicherheit fest, geblockt ist die Zeit vom 18. September bis 1. Oktober (unter Einbeziehung der Kletterhalle „No Limit“). Die Idee ist klar: Leipzig will sich frühzeitig als Austragungsort für die aufstrebenden Sportarten ins Gespräch bringen, zudem ein junges (Sport-)Publikum locken und im Fall des Burgplatzes auch einen neuen Veranstaltungsraum erschließen. Jens Wagner

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