Die Panitzscher Parkbühne hat nichts von ihrer früheren Magie eingebüßt. Jedenfalls fanden die Darbietungen am letzten Augustsamstag großen Anklang. Foto: PM

Sie wollten mal testen, ob die Bühne auch heute noch diese Magie alter Zeiten hat und ein charmanter Veranstaltungsort sein kann, hatte Kerstin Dittrich, die Vorsitzende des Vereins Panitzsch(er)leben, mehrfach geäußert. Am Samstag der Vorwoche war es dann so weit. Scharenweise strömte das Publikum aus nah und fern herbei, um dabei zu sein, wenn die in den Vorwochen wiederhergerichtete Panitzscher Parkbühne aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Da bereits vor Veranstaltungsbeginn alle vorbereiteten circa 300 Sitzgelegenheiten besetzt waren, wurde kurzerhand Nachschub aus umliegenden Gehöften herbeigeholt.

Ein buntes und vielseitiges Programm hatten sich die Mitglieder des erst im Januar 2018 gegründeten Vereins „Panitzsch(er) leben gestern-heute-morgen“ e. V. da ausgedacht. Durch Erna erfuhren die Zuhörer den neuesten Dorfklatsch an der Bushaltestelle, wobei es viel zu lachen gab. Einem alten Koffer entlockte Parkbühnengeschichten vermittelten viel Wissenswertes über den historischen Ablauf an diesem Ort. Besonders interessant, dass es der bereits 1880 als Tonnengewölbe erbaute Eiskeller mit der 1961 davor errichteten Freilichtbühne bis auf die Liste der Sächsischen Kulturdenkmäler geschafft hat.

Genau an dieser Stelle begannen 1958 die ersten Veranstaltungen, unter anderem mit der „Liedertafel Panitzsch“, deren damaliger Chorleiter Harry Künzel es sich trotz seiner 86 Jahre (und Hochzeitstag) nicht nehmen ließ, als Überraschungsgast mit Moderator Matthias Schwarzmüller aus alten Zeiten zu plaudern. Mit Ohrwürmern auf Klarinette und Saxophon versetzte Harry Künzel die Zuhörer musikalisch in die Swingingtime der 60er-Jahre.

Zur Kräftigung der Lachmuskeln trug das musikalische Märchen „Rotkäppchen für Erwachsene“ bei, die Darsteller wuchsen über sich hinaus. Doch auch die Liedertafel in aktueller Besetzung erfreute an diesem Abend mit bekannten Titeln. Auf das ausgefallene Mikrofon reagierte das Publikum spontan durch lautstarkes Mitsingen. Nicht zuletzt bereicherte Paulin Fisch mit ihrem gefühlvollen Spiel am E-Piano die Veranstaltung.  Der Wettergott spielte mit, sodass das Freiluftkino wie zu damaligen Zeiten stattfinden konnte. Vor dem kultigen Hauptfilm „Saturday Night Fever“ lief natürlich wie damals der „Augenzeuge“, und dieser dokumentierte die fleißigen Vorbereitungen vom Anfang bis zum heutigen Tag.

Das Vereins-Motto „Mit Liebe handgemacht“ war an diesem Samstagabend deutlich spürbar, und ein begeistertes Publikum bestätigte dies mit tosendem Beifall. Rundum waren positive Meinungen zu hören und die Hoffnung, dass es Wiederholungen dieser Art in Zukunft geben möge. Christine Damm

www.panitzsch-er-leben.de

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