Inzwischen sind über drei Jahre vergangen, dass das Landschaftsmuseum der Dübener Heide auf der Burg Düben seine Pforten schließen musste. Nach Ostern 2017 hieß es, das gesamte Inventar der 16 Räume – Möbel, Vitrinen, Bilder und Ausstellungsgegenstände sowie alle archivierten Unterlagen – auszulagern. Seinerzeit zeigte sich Bürgermeisterin Astrid Münster äußerst optimistisch, in nur einem Jahr die Räumlichkeiten wieder eröffnen zu können. Heute weiß man, dass dieses ehrgeizige Ziel nicht zu stemmen war. Die Burg ist weiterhin eine Baustelle.
2017 begann zunächst die Sicherung und dringende Sanierung des Burgbergs. An ihm hatten im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte nicht nur der Zahn der Zeit, sondern auch die Fluten zweier Hochwasserereignisse genagt. Zur Erinnerung: Als die Mulde 2002 und 2013 mit unendlichen Wassermassen die Region erschütterte, wurde auch der Burgberg in Mitleidenschaft zogen. Der Fluss, der eigentlich relativ friedlich am Fuße des historischen Anwesens vorbeifließt, trat in den beiden Jahren nicht nur über seine Ufer, sondern überströmte den gesamten Burggarten und umspülte mit zum Teil reißender Strömung den unteren Teil des Hangs. Das blieb nicht ohne Folgen, also galt die erste große Baumaßnahme, der Beseitigung von Hochwasserschäden am Burgberg.
Die Setzungserscheinungen machten sich über die Jahre auf dramatische Weise auch am Burgturm „Lug ins Land“ und im 250 Jahre alten Haupthaus der Burg bemerkbar. Wände wiesen mehr oder weniger starke Risse auf, sodass bald klar war, auch eine statische Ertüchtigung und die umfassende Sanierung des Gebäudes vornehmen zu müssen. In diesem Zusammenhang wurden die Ausstellungsbereiche erweitert und barrierefrei erschlossen. Der Einbau eines Aufzuges ist bereits abgeschlossen. Außerdem wurden Schwellen beseitigt und Türen verbreitert.
Momentan sind die letzte Gewerke dabei, ihre Arbeiten an Fußböden und Wänden zu beenden. Erst kürzlich wurden Elektroarbeiten ausgeführt und neue Heizkörper installiert. Am eingerüsteten Amtshaus werden aktuell Risse im Mauerwerk beseitigt und die Fassade erhält einen neuen Anstrich. Ziel ist es, alle noch anstehenden Arbeiten noch in diesem Jahr fertigzustellen. Im Anschluss erfährt auch das Burgwächterhaus einige kleinere Umbau- und Renovierungsmaßnahmen. Des Weiteren ist vorgesehen, den Innenhof der Burg ebenfalls barrierefreier zu gestalten.
Wie von Yvette Steuer zu erfahren ist, steht das Konzept für die neue Dauerausstellung des Landschaftsmuseums bereits fest. „Nun geht es daran, die etwa 1200 Objekte und 700 Fotografien sowie multimedialen Elemente, anhand welcher das Leben der Menschen in Stadt und Landschaft erzählt werden soll, gestalterisch und besucherfreundlich in Szene zu setzen“, fügt die Museumsleiterin hinzu. Das Thema Landschaft in all seinen Facetten spiele dabei eine verbindende und zentrale Rolle. In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die neue Dauerausstellung mit Leihgaben, Schenkungen, Informationen und Fotografien von Privatpersonen unterstützt wird. Dafür sei herzlich gedankt. KiKi