GRIMMA/GROITZSCH. Der September verspricht, im Landkreis Leipzig überaus musikalisch zu werden. Gleich zwei akustische Veranstaltungs-Höhepunkte werfen mit dem Musikfest der Groitzscher Spielleute und dem vom Jugendblasorchester Grimma (JBO) veranstalteten internationalen Musikantentreffen ihre Schatten voraus.
Ein babylonisches Sprachengewirr ist Anfang September in Grimma zwar nicht zu erwarten, gleichwohl wird der letzte (Spät-)Sommermonat in der Muldestadt linguistisch wie musikalisch abwechslungsreich starten. Denn unter den reichlich 20 Musikvereinen, die sich vom 31. August bis zum 2. September in der Großen Kreisstadt ein Stelldichein geben, sind unter anderem solche aus Litauen, Tschechien, Österreich, Frankreich, Ungarn und Rumänien, und aus dem fernen Japan und
Brasilien haben sich gleich deren zwei an der Mulde angemeldet. „Als wir bei der Premiere mit ganzen vier Musikvereinen begonnen haben, war an diesen internationalen Zuschnitt der Veranstaltung ebenso wenig wie an die mittlerweile erreichte Größe zu denken“, berichtet JBO-Leiter Reiner Rahmlow, der zugleich in Grimma als Stadtmusikdirektor tätig ist. „Das Publikum ist quasi mit dem Fest gewachsen.“ Routine habe sich aber auch nach acht auf die Beine gestellten Musikantentreffen nicht eingestellt. „Rund 700 Musikantinnen und Musikanten unterzubringen und zu versorgen, stellt immer wieder aufs Neue eine Herausforderung dar“, so Rahmlow.
Dessen Grimmaer Jugendblasorchester veranstaltet das Treffen im Vier-Jahres-Rhythmus und wird das diesjährige am Freitagabend im Festzelt auf dem Volks-hausplatz mit einem Galakonzert eröffnen. Höhepunkte des zweiten Tages werden die Große Musikparade durch die Stadt zum Stadion der Freundschaft und die sich daran anschließende Große Musikshow mit 18 Musikformationen im Festzelt bilden. Der abschließende dritte Tag wird dann Einzelkonzerten sowie der Pokalübergabe an die diesjährigen Publikumslieblinge vorbehalten sein.
Wenn dann in Grimma wieder weitgehend Ruhe eingezogen ist, setzt am 14. September im knapp 40 Kilometer Luftlinie entfernten Groitzsch die Musik wieder ein. Und zwar auf dem Sportplatz in der Schletterstraße im Rahmen des dreitägigen, vom lokalen Spielleute-Verein organisierten dritten Musikfestes, das in diesem Jahr gleich drei Anlässe miteinander verbindet. Und zwar das 15. Gründungsjubiläum des gastgebenden Klangkörpers, das Zehnjährige der bei diesem angesiedelten Drumshow „SchwarzWeiss“ sowie die Sächsischen Meisterschaften der Spielmanns-, Fanfaren- und Schalmeienzüge.
Allein für letzteres Großereignis haben rund 30 Formationen mit über 800 Spielleuten angekündigt, unter anderem der Stadtfanfarenzug Markkleeberg, die Schalmeienkapelle Großpösna, der Radeberger Spielmannszug sowie die Drumline des Fanfarenzuges Straußberg. Höhepunkte des musikalischen Treibens in der Schusterstadt stellen am Freitagabend die öffentliche Generalprobe der Gastgeber und die Dankeschön-DJ-Party für die Unterstützung der WM-Tour nach Palm Springs im vergangenen Jahr (freier Eintritt). Am Sonnabend schließen sich die erwähnten Landesmeisterschaften der Spielmannszüge (Erwachsene) samt einem den Wettbewerb beschließenden gemeinsamen Spiel aller teilnehmenden Spielmannszüge an, bevor am Nachmittag die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft Liga 1 des Bundes Deutscher Musikverband (BDMV) steigt, die in 2019 in Osnabrück über die Bühne gehen wird. Am Sonntag werden die Schalmeienzüge ihren Landesmeister küren und die Musikformationen der 2. Liga die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften des BDMV in 2019 bestreiten, bevor der Spielmannszug-Nachwuchs sowie die Fanfarenzüge ihre jeweiligen Landesmeister ermitteln.
Die gastgebenden Groitzscher Spielleute werden dabei laut Vereinschef Heiko Krumbholz an der DM-Qualifikation für Liga 1, der Groitzscher Nachwuchs an der für Liga 2 teilnehmen. „Für uns wäre es die erste Teilnahme bei einer Deutschen Meisterschaft“, so Heiko Krumbholz. Roger Dietze
Weitere Informationen unter www.musikantentreffen.com sowie www.groitzscher-spielleute.de/3-groitzscher-musikfest/; Achtung: Die Musikfest-Tickets sind rar und sollten deshalb im Vorverkauf erworben werden!