Ein letzter Schnappschuss aus dem Clown Museum mit Hans-Dieter Hormann und den Vereinsmitgliedern Tom Hormann, Angelika Mothes, Monello und Petra Hormann (v.r.). Foto: Traudel Thalheim
Ein letzter Schnappschuss aus dem Clown Museum mit Hans-Dieter Hormann und den Vereinsmitgliedern Tom Hormann, Angelika Mothes, Monello und Petra Hormann (v.r.). Foto: Traudel Thalheim

Mit einer Träne im Knopfloch verabschiedeten sich in diesen Tagen viele Menschen – Vereinsmitglieder, Freunde, Förderer, Besucher – vom Clown Museum. Einer Einrichtung, die in Leipzig – nun ja – irgendwie nicht mehr gewollt ist; deren umfangreiche Sammlung nun aber vom Circus & Clown Museum Wien mit Handkuss übernommen wird.

Startschuss anno 2010

Begonnen hatte die Geschichte im Jahr 2010: Bauingenieur Hans-Dieter Hormann – seit dem zehnten Lebensjahr mit dem „Clown-Virus“ infiziert – gründete das Clown Museum in Leipzig. Und weil es so etwas nun nicht an jeder Straßenecke gibt, die Sammlung schon von Anfang an bemerkenswert war und der Museumschef schier ansteckend war mit seiner Leidenschaft, wurde daraus schnell ein echter Geheimtipp: Besucherinnen und Besucher nicht nur aus Deutschland, sondern auch weit über Europa hinaus waren am Start – Prominenz eingeschlossen.

Diese Erinnerungen spielten bei der Abschiedsfeier in der Messestadt eine große Rolle: Da erzählte man vom berühmten Oleg Popow, der das Museum persönlich besuchte und Etliches für die Sammlung hinterließ. Oder es ging um das Lachen an sich und die Menschen, die es schenkten: Charles Chaplin, der kleine Mann mit den viel zu großen Schuhen, Schnurrbart, Stöckchen und Entengang. Clown Ferdinand oder Grock, den Mann mit dem kultigen „Niet möööööööööglich“, der dreizehn Instrumente aus dem Effeff beherrschte. Charles Rivel, den Akrobat „schö-ö-ö-ön“ und vieles mehr.

So viele Geschichten

Ja, zu erzählen gab es viel – auch weil Hans-Dieter Hormann immer wieder Kids ins Haus holte. Und unter dem Motto „Smartphone aus – Kreativität an“ zum Marionettenspielen brachte, bei dem sie ein eigens verfasstes Stück auf die Puppenbühne brachten. Geschichten gäbe es ohnehin zu fast jedem der rund 25. 000 Ausstellungsstücke – unter denen auch Clown-Gemälde vom Museumschef selbst zu finden sind. Das Ende vom Leipziger Clown Museum hatte sich abgezeichnet – bereits im Frühling wurde es von Hans-Dieter Hormann verkündet: Er vermisste einfach einen Rückhalt in der Messestadt.

Doch ganz nach dem Prinzip „Steh auf und lächle“ fand er in der Stadt Wien einen höchst interessierten Nachfolger – das erwähnte Circus & Clown Museum. „Wir alle sind sehr froh darüber und der Stadt Wien sehr dankbar dafür, dass dadurch unsere Exponate nicht in Kisten verschwinden“ erklärt der scheidende Museumschef.

Nun sind gegenwärtig die Wiener Packer am Werk, um die 25 .000 Exponate – die als Schenkung an die Stadt Wien gehen – fachgerecht zu transportieren. Einige Exponate gehen allerdings an das Magdeburger Zirkusmuseum – ebenfalls als Schenkung.

Am 5. Oktober ist in Wien nunmehr die Eröffnung der Leipziger Ausstellung geplant. Dazu wurden offiziell neben Hans-Dieter Hormann auch der Leipziger Clown Monello und der Artist Gerd Voigt eingeladen. Dazu sagte Gründungsmitglied Angelika Mothes aus Lindenau mit einem Lächeln: „Ein Glück, dass es einen Nachtzug nach Wien und zurück gibt.“ Traudel Thalheim

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