Am vergangenen Donnerstag herrschte Ausnahmezustand am Cottaweg – diesmal ging es aber nicht um den Rasenballsport, sondern um einen humorvollen Pullunderträger. 2000 Fans jubelten Comedian Olaf Schubert & Freunde lautstark zu. Ich stellte dem 51-Jährigen vorab ein paar Fragen zum neuen Programm „Sexy forever“.
Haben Sie ein paar Tipps für meine Leser, wie sie für immer sexy bleiben?
Das ist die Frage – muss man überhaupt sexy forever sein? Ich möchte eigentlich den Menschen diese Last nehmen und bin stellvertretend für andere sexy. Es reicht ja, wenn einer das macht. Ich mach’ das auch nur nebenbei, bin ehrenamtlich sexy und hab mir das Rüstzeug geholt, einen Volkshochschulkurs „Sexbesessen für Fortgeschrittene“ besucht und den Kurs als Zweiter abgeschlossen – hinterm Briefträger. Und das Wissen kann ich jetzt präsentieren.
Wie viele Pullunder haben Sie im Schrank, und tragen sie diese auch privat?
Ja, selbstverständlich, der Pullunder liegt aber nicht im Schrank, sondern im Tresor. Man sollte drei zur Verfügung haben – einen für den Sommer, für den Winter und den Übergang.
Im Programmtext heißt es, dass es Olaf Schubert jetzt zum Anfassen gibt …
Ich möchte volksnah werden, nicht mehr so elitär. Ich will ein Olaf zum Anfassen sein, aber es macht nur niemand – bis jetzt. Aber ich bleibe dran, und wenn man mich nicht anfasst, dann fasse ich an. Am Ende des Programms kommt es auch zu körperlichen Berührungen mit dem Publikum. Ich schaue mich nach Menschen um, denen eine Prise Körperkontakt guttun würde. Ich heile ja im Prinzip die Menschen – eine Form des Handauflegens, ich nenne es transzendentale Verknospung. Eine Art Teleosteopathie.
Herzlichen Dank fürs Gespräch.
Tipp: Olaf Schubert, „Zeit für Rebellen“, am 3. Oktober 2020 in der Arena Leipzig.
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„Aufstehen ist schön …“ hallte es jeden Morgen übern Zeltplatz vom Highfield-Festival, das ich gemeinsam mit einer Freundin vor Kurzem besucht habe. „So richtig im Zelt, mit Schlafsack und Iso-Matte?“, fragten mich alle im Vorfeld. Ja, ich habe es gerockt – mit allen Höhen und Tiefen, die so ein 30 000 Besucher zählendes Festival mit sich bringt. Wummernde Bässe vom Strand bis zum frühen Morgen, die wir auch auf dem ruhigeren „Grüner wohnen“-Gelände hörten und fühlten. Dafür gab’s einen freundlichen Kaffeemann, der sich zu früher Stunde über die voll belegten Wiesen schlängelte und das Heißgetränk sogar bis ans „Bett“ servierte.
Vor den Sanitäranlagen mit den viel zu wenigen wassergespülten Toiletten und den „Drei-Tröpfchen-Duschen“ waren vor allem Geduld und gute Nerven gefragt. Dann halt ausnahmsweise nur „Katzenwäsche“. Am Ende zählten für uns die Zeit mit den hilfsbereiten Zelt-Nachbarn aus Brandenburg, Thüringen und Niedersachsen, das gemeinsame Grillen und Quatschen, und die vielen Konzerte, zu denen wir tanzten und so laut sangen, dass wir am Morgen danach keine Stimme mehr hatten.
Sonne, Bier und laute Mugge gab es auch am letzten Festivaltag – und eine Unterbrechung wegen Unwetters am späten Abend. Aber alles halb so schlimm, nach 30 Minuten ging die Party für alle weiter.
Montagmittag standen wir erst einmal in einer langen Autoschlange, um das Festivalgelände wieder zu verlassen. Beseelt von der Musik und den gut gelaunten Gästen konnte uns nichts die Laune verderben, und schon heute freue ich mich auf den kommenden Festivalsommer.
Regina Katzer