Leipzig engagiert sich weiterhin für den fairen Hadel und nimmt wieder am alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb „Hauptstadt des fairen Handels“ teil. Foto: Wolf Sondermann

Leipzig geht auch 2019 in das Rennen um den Titel „Hauptstadt des fairen Handels“. Die Bewerbungsmappe füllen Aktionen zur Förderung fair gehandelter Produkte wie Schokolade, Blumen, Kleidung oder Sportbälle, Veranstaltungen wie Infoabende, Filmvorführungen und Stadtrundgänge sowie Maßnahmen zur Stärkung des lokalen Netzwerks „Leipzig handelt fair“.

Leipzigs Engagement im Bereich des fairen Handels wurde bereits im Wettbewerb 2015 mit einem Preisgeld von 12.500 Euro gewürdigt. „Der vierte Platz brachte uns vor vier Jahren nicht nur den Motivationsschub, auf Anhieb einen der fünf Hauptpreise gewonnen zu haben“, so Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Der eigentliche Nutzen ergab sich im Zuge der Erarbeitung der Bewerbungsunterlagen, was uns einen guten Gesamtüberblick gab. Wo wir Handlungsbedarf sahen, haben wir in der Zwischenzeit angesetzt“. Martin Finke vom Eine Welt e.V. Leipzig, der die Koordination des Netzwerks „Leipzig handelt fair“ inne hat: „Wir haben unsere Zusammenarbeit professionalisiert, ein neues Corporate Design und eine Geschäftsordnung erarbeitet und gezielt die Zusammenarbeit mit Einzelhändlern und Gastronomen gesucht.“ Dazu beigetragen haben zwei vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Stellen, für die die Stadt Leipzig per Ratsbeschluss die erforderlichen Eigenanteile beisteuerte.

Um nachhaltige und faire Beschaffung auch innerhalb der Stadt und ihrer Eigenbetriebe sowie Beteiligungsunternehmen zu stärken, wurde im Umweltdezernat ebenfalls eine Fördermittelstelle eingerichtet. „Wir haben mit dieser Unterstützung ein erstes Projekt, bei dem faire Kriterien in der Beschaffung nachweislich berücksichtigt wurden, erfolgreich abschließen können“, erläutert Peter Heitmann, Leiter der Leipziger Branddirektion.
„Wir haben erstmals Polo-Shirts, T-Shirts und Sweat-Shirts aus erwiesenermaßen fairer Produktion beschaffen können. Unsere anfängliche Sorge um mögliche Kostensteigerungen war dabei unbegründet – das faire Angebot war gleichzeitig auch das günstigste. Ein zweites Projekt der Branddirektion zum Kauf von Diensthemden und -blusen, unter Berücksichtigung sozial fairer und nachhaltiger Aspekte, steht kurz vor dem erfolgreichen Abschluss.“

Außerdem in die Bewerbung eingeflossen ist eine gemeinsame Aktion von Stadtverwaltung, Leipziger Gruppe, Fußballverband und Vereinen zur Einführung fair gehandelter Bälle in Leipziger Schulen und Jugendmannschaften. Ebenso die erste Leipziger Fashion Revolution Night, die im April aus dem Stand Hunderte Besucher zur Modenschau von mehr als 20 Leipziger Händlern und Designern fairer Mode in die Moritzbastei lockte.

Weitere Aktivitäten zum fairen Handel sind in Vorbereitung, darunter thematische Stadtrundgänge, ein Fußballturnier mit fairen Bällen, eine Diashow zu fairen Gewürzen und ein Kaffeevortrag. In Kürze erscheint auch die Neuauflage des Fairen Einkaufsführers für Leipzig zusammen mit einem Grußwort von Prof. Dr. Jörg Junhold. Den Direktor des Leipziger Zoos konnte das Netzwerk als prominenten Botschafter für die Idee des fairen Handels gewinnen.

Seit 2003 richtet die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) im Auftrag des BMZ alle zwei Jahre den Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ aus. 2019 werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 200.000 Euro ausgelobt. Die Preisträger werden im September bekannt gegeben. PM

Weitere Informationen auf: www.leipzig-handelt-fair.de

 

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